Fliegerstaffel zerfetzt Kameraseil bei Ski-WM - Keine Verletzen

Foto: dpa/Michael Kappeler
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ST. MORITZ (dpa) - Ein Show-Flugzeug der Schweizer Armee hat bei der Ski-WM in St. Moritz durch ein misslungenes Manöver beinahe für eine Katastrophe gesorgt. Eine Maschine einer aus neun Flugzeugen bestehenden Staffel durchtrennte am Freitag im Tiefflug nahe der Zuschauertribünen ein Seil, das an einer mobilen Kamera befestigt war und vom Ziel über die Rennpiste bis zum Start gespannt war. Bei dem Zwischenfall im Nobel-Skiort wurde niemand verletzt. Ein Teil der Kamera krachte zwischen den zwei Durchgängen des Riesenslaloms in den Zielauslauf.

Das abgerissene Seil fiel auf den Personensessellift, der in dem Augenblick Rennfahrer und Betreuer auf den Berg beförderte. Das bestätigte Robert Willi, der Einsatzleiter der Kantonspolizei Graubünden für die Ski-WM, am Nachmittag. Ob Kabinen oder gar Personen getroffen wurde, konnte er nicht sagen. Der Lift wurde daraufhin angehalten. Auch die deutsche Mannschaft um Felix Neureuther war betroffen und musste längere Zeit im Lift ausharren.

Die Polizei und Militärbehörden haben Untersuchungen zu dem Vorfall aufgenommen. Der Flieger, der das Kameraseil erfasst hatte, konnte selbstständig landen, wie Polizeisprecher Roman Rüegg sagte. Auf die Frage, wie knapp eine Katastrophe mit möglicherweise Verletzten und Toten vermieden worden sei, wollten die Sprecher nicht antworten.

«Das ist blöd gelaufen, die hätten ein bisschen höher fliegen sollen», sagte FIS-Rennchef Markus Waldner. Bei einer Pressekonferenz gab die Polizei mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine Auskunft darüber, wie hoch das Kameraseil über dem Sessellift hing. Auch wurde nicht kommuniziert, inwieweit die Manöver der sogenannten PC-7-Staffel mit den WM-Organisatoren abgestimmt waren. Rüegg sagte lediglich, dass die Piloten dieselben Routen flogen wie tags zuvor. An den verbleibenden zwei Renntagen mit den Slaloms bei Damen und Herren sollen die Flieger nicht mehr zum Einsatz kommen.

Die Rennfahrer äußerten sich verärgert über den Vorfall. «Es ist schon Wahnsinn. Das hätte sehr schlimm ausgehen können», sagte Neureuther. Weltmeister Marcel Hirscher aus Österreich meinte: «Heute haben sehr, sehr viele Menschen sehr, sehr viel Glück gehabt.»

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