RANGUN (dpa) - Nach den neuen Unruhen in der von Muslimen bewohnten Region Rakhine in Myanmar haben die Behörden nach Berichten der Staatsmedien 31 Menschen festgenommen. Die Armee der einstigen Militärdiktatur macht Muslime für die Unruhen verantwortlich. Einwohner sagten Menschenrechtlern aber, Sicherheitskräfte hätten in muslimischen Dörfern systematisch Häuser niedergebrannt.
In Rakhine an der Küste südlich von Bangladesch gibt es seit Jahren Spannungen zwischen Muslimen und Buddhisten. Der Staat verweigert den dort teils seit Generationen lebenden muslimischen Rohingyas die Staatsbürgerschaft. Die mehrheitlich buddhistische Bevölkerung diskriminiert die Mitbewohner.
In der dem Militär nahe stehenden Zeitung «Myawady» hieß es am Dienstag, Muslime hätten die Häuser selbst abgebrannt, um die Sicherheitskräfte in schlechtes Licht zu rücken. Unter den Festgenommenen seien Leute, die sich in Terrorlagern im Ausland ausbilden ließen. Die Sicherheitskräfte haben die Region abgeriegelt. Unabhängige Informationen gibt es nicht.
Am Wochenende hatten Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben 25 Menschen erschossen, die sie mit Macheten und Schlagstöcken bedroht hätten. Auslöser der Unruhen waren Anfang Oktober Überfälle auf Polizeiposten im Grenzgebiet, bei denen neun Polizisten umkamen. Behörden bezichtigen Muslime der Überfälle. Mindestens 40 Menschen kamen anschließend bei Zusammenstößen um.