Ex-Ölkonzern-Chef zum Tode verurteilt

 Nguyen Xuan Son (M.). Foto: epa/Str
Nguyen Xuan Son (M.). Foto: epa/Str

HANOI (dpa) - In Vietnam ist der ehemalige Vorstandsvorsitzende des staatlichen Ölkonzerns PetroVietnam, Nguyen Xuan Son, zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Hanoi sprach den 55-jährigen Ex-Manager für schuldig, bei einer Bank, die dem Konzern teilweise gehörte, umgerechnet mehr als 11,5 Millionen Euro entwendet zu haben. Der frühere Vorstandschef der Ocean Bank, Ha Van Tham, wurde nach einem Bericht des Online-Portals «Vnexpress» zu einer lebenslange Haftstrafe verurteilt.

Der größte Ölkonzern des kommunistischen Ein-Parteien-Staates steht seit Jahren im Mittelpunkt einer Serie von Korruptionsskandalen. Die Affäre belastet inzwischen auch die Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland, nachdem der Ex-Chef einer PetroVietnam-Tochterfirma, Trinh Xuan Thanh, unter merkwürdigen Umständen aus Berlin verschwand. Vermutet wird, dass der 51-Jährige vom vietnamesischen Geheimdienst entführt wurde. Inzwischen sitzt er in Vietnam im Gefängnis.

Thanh wird zur Last gelegt, für Verluste von umgerechnet etwa 125 Millionen Euro verantwortlich sein. Bei einer Verurteilung droht ihm ebenfalls die Todesstrafe. Ob und wann ihm der Prozess gemacht wird, steht aber noch nicht fest. Die Bundesregierung hat wegen der Affäre inzwischen zwei vietnamesische Diplomaten des Landes verwiesen. Vietnam behauptet, dass der Geschäftsmann aus freien Stücken zurückgekehrt sei, um sich einem Prozess zu stellen.

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