Ex-HRE-Chef Funke vor Gericht

Foto: epa/Frank Maechler
Foto: epa/Frank Maechler

MÜNCHEN (dpa) - Nach jahrelangen Verzögerungen wird ab Montag (9.30 Uhr) der größte deutsche Schadenfall in der globalen Finanzkrise 2008/2009 vor einem Strafgericht verhandelt. In München beginnt der Prozess gegen Georg Funke, den früheren Chef der Immobilienbank HRE, sowie gegen den damaligen HRE-Finanzvorstand Markus Fell.

Die Staatsanwaltschaft wirft beiden vor, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise die Bilanzen der Bank geschönt zu haben, so dass Aktionäre und Anleger die wahre Lage des Instituts nicht erkennen konnten. Funke bestreitet dies, sein Anwalt will für einen Freispruch kämpfen. Mögliche Höchststrafe für Funke sind drei Jahre Gefängnis. Der ehemalige Finanzchef steht zusätzlich wegen vermuteter Marktmanipulation vor Gericht.

Die HRE war 2008 in Schieflage geraten. Da die Bank wegen ihrer Größe als «systemrelevant» galt, sprang der Bund bis 2010 mit fast zehn Milliarden Euro an Finanzhilfen und weiteren 124 Milliarden Euro an Bürgschaften ein. 2009 wurde die HRE notverstaatlicht. Ex-Chef Funke sieht sich als Opfer der Umstände.

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Hardy Kromarek Thanathorn 21.03.17 10:50
3 Jahre Höchststrafe?!
Ein Witz!!! Typisch deutsche Justiz! Da kommt sowieso nichts dabei raus! Höchstens eine Geldstrafe! Die " Großen" lässt man laufen! Die Kleinen hängt man auf!