Ex-Finanzminister Waigel berät Airbus

Foto: epa/Peter Kneffel
Foto: epa/Peter Kneffel

TOULOUSE (dpa) - Der langjährige Bundesfinanzminister Theo Waigel berät den Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus künftig bei der Kontrolle von Rechtsstandards. Das Unternehmen berief den CSU-Ehrenvorsitzenden in ein neues unabhängiges Expertengremium, das Airbus bei der Einhaltung eines regelformen Geschäftsverhaltens («Compliance») unterstützen soll. Die weiteren Mitglieder sind der britische Rechtsanwalt Lord David Gold sowie die frühere französische Verfassungsrichterin und Europaministerin Noëlle Lenoir, wie der Konzern am Montag in Toulouse mitteilte.

Die britische Anti-Betrugsbehörde hatte im vergangenen Jahr Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts bei Geschäften der Airbus-Zivilflugzeugsparte aufgenommen. Das Unternehmen hatte die Unregelmäßigkeiten nach eigenen Angaben selbst festgestellt und offengelegt.

«Unsere wichtigste Aufgabe ist es nun, unser Compliance-System noch weiter zu verbessern», sagte Airbus-Chef Tom Enders. «Um einwandfreies Verhalten fest in allen unseren Geschäftsprozessen zu verankern, müssen wir sowohl unsere Systeme als auch unsere Unternehmenskultur genau unter die Lupe nehmen.» Waigel, Gold und Lenoir sollen der Airbus-Führung helfen, Richtlinien, Strukturen und Unternehmenskultur zu verbessern. Theo Waigel (78) war von 1989 bis 1998 Bundesfinanzminister im Kabinett von Kanzler Helmut Kohl (CDU).

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 24.05.17 14:47
Herr Raktin, grundsätzlich spricht man von
alten Männern oder von Greisen. "Alte Greise" sind weiße Schimmel. Es ist jedoch hochgradig naiv die Position eines Präsidenten mit der eines Mannes zu vergleichen, der aufgrund seiner Erfahrung, die von ihm gewünschte Kontrollfunktion spielend, nebenbei im hohen Alter, ausführen kann.
Norbert Kurt Leupi 24.05.17 10:40
Ein Greis berät Airbus
Hoffentlich bleibt die Beratung nicht nur wo die " Tantiemen " hinfliessen sollen , die Schweiz nimmt ja nur noch " Weissgelder " an , besonders aus dem " Weisswurst-Frei-Staat " !
Jürgen Franke 24.05.17 10:39
Herr Waigel hätte bereits eine ähnliche Tätigkeit
für den Siemens Konzern erfolgreich ausgeübt, so daß er auch gerne diese Aufgabe bei Airbus übernommen hat. Diese Kontrollfunktion wird er auch spielend in seinem Alter bewältigen..
Ingo Kerp 23.05.17 14:57
Waere doch gelacht, wenn nicht auch noch der letzte ausrangierte Politiker irgendwo unter zu bringen waere.