Es wird gehetzt und gepoltert

Es wird gehetzt und gepoltert

Eine Leserin mag einen zunehmenden Trend zur Islamfeindlichkeit beobachten:

Wird Europa in Zeiten der Globalisierung und wirtschaftlichen Abhängigkeit fremdenfeindlich? Ein katholischer Theologe erwähnte an einem Vortrag in Wien, dass jede Religion ihre dunkle Seite hatte im Verlaufe der Geschichte (ich bin konfessionsfrei). Vor einigen Tagen fand eine Demo gegen die Regierung schwarz-blau statt. Ihre Kampagne wurde auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen. Geschickt, psychologisch, die Angst manipulierend wurde gepoltert, gehetzt und den Bürger gegen den Islam manipuliert. Herr Strache hat sogar in den Favoriten (Wohnort der Türken, vorwiegend Kurden) seine Reden geschwungen. Die Moslems würden das Kreuz nicht respektieren, las ich im Internet. Das Hakenkreuz mit Sicherheit nicht. Außerdem hat man seine eigene Geschichte vergessen. In erster Linie haben die Christen bis anhin europaweit am meisten Menschen umgebracht. Auf die Vergangenheit möchte ich nicht eingehen. Vor nicht langer Zeit, hat der rechtsextreme Massenmörder aus Oslo, Anders Behring Breivik, der sich den Kriegsverbrecher Radovan Karadžić zum Vorbild nahm, unzählige unschuldige Kinder erschossen, er ist alles andere als Moslem. Sexueller Missbrauch in Europa, insbesondere durch Priester, Mönche und Nonnen sowie angestellte Erzieher innerhalb der römisch-katholischen Kirche an ihren Schutzbefohlenen und Untergebenen, ist immer noch ein Tabu-Thema. Man denke dabei an den Kindsmissbrauch, der in St. Pölten stattfand. Jedes kleinste Vergehen eines Moslems wird aber in der trivialen Presse als Thriller aufgebauscht, nur nicht was im eigenen Haus fabriziert wird. Der berüchtigte Fritzl ist bereits vergessen. Nach Recherchen haben auch einige Journalisten herausgefunden, dass viele sogenannte sexuelle Übergriffe, von Orientalen ausgeführt, gar nicht zutrafen, sie wurden nur den Ausländern in die Schuhe geschoben. Es gibt in Österreich den teuren Ferienort Zell am See. Die Gäste sind aus orientalischen Ländern, meist aus Saudi-Arabien, eines der Länder, wo der strengste Islam herrscht. In Zell sind sie herzlich willkommen, ob mit oder ohne Schleier, ob mit oder ohne Bigamie, ob mit oder ohne Ramadan, der Teppich wird ihnen unter die Füße gelegt. Alle Auslagen werden zweisprachig angeschrieben. „Fühlen Sie sich wie zu Hause“. Ihre Andersartigkeit stört gar nicht. Herr Strache poltert lieber in den Favoriten, wo türkische Arbeiterfamilien wohnen, die vor ca. 50 Jahren hergeholt wurden, als Österreich im Aufbau war. Wie steht es mit den Waffenlieferungen über Saudi-Arabien? Die Länder der Flüchtlinge sind einstweilen zerstört, der Krieg ist immer noch voll im Gange. Es kann gewählt werden zwischen Pest und Cholera, sein Leben, Eltern, Kinder, Familie zu verlieren, getötet oder invalid zu werden, oder auf Leben und Tod die Flucht zu ergreifen und an neuen Ufern mit IS-Terroristen verglichen zu werden (IS-Terrorist und Syrer wird sehr oft in den gleichen Topf geworfen). Dazu eine Aussage von Herrn Gudenus, der fragwürdige Orden der serbischen Republik entgegennimmt: „dann nehmen wir gegen die Flüchtlinge den Knüppel aus dem Sack, die Tischlein-deck-dich-Kultur ist vorbei“. Es wird immer schöner und dem braunen Gedankengut immer näher mit der Aussage von Innenminister Kickl – Flüchtlinge an einem Ort zu „KONZENTRIEREN“ – ein netter freudianischer Ausrutscher. Das Zauberwort heißt nur stopp, stopp den Waffenlieferungen! Ein Ende dieses sinnlosen Krieges. Die Flüchtlinge sind sehr unglücklich hier und würden gerne wieder in ihre Länder zurückkehren. Wäre eine Solidarität unter den Waffenlieferanten wohl einmal möglich, oder ist es wie in Zell... zu viel Geld im Umlauf? Ohne Ausländer und Flüchtlinge aus dem Orient könnte die Regierung schwarz-blau, schnell in türkis-blau gefärbt, gar nicht existieren. Niemand möchte noch einmal ein Drama wie die Hypo Alpe Adria: Schuldenschnitt über 6,4 Milliarden, Steuerhinterziehungen und andere Desaster erleben. Der einzige Faden, der sie am Leben hält, darf nicht reißen, sie sollte also dem Islam im stillen Kämmerlein ihren aufrichtigen Dank aussprechen.

Helene Otth

Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!


Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Hans-Dieter Volkmann 02.02.18 22:19
mar rio 02.02.18 13:57
A. Einstein bezeichnet sich als einen religiösen Ungläubigen. Ich denke er kann sich eine solche Äußerung auch erlauben. Bei dem hohen Maß an abstraktem Denkvermögen. Wie immer er dies gemeint hat, für mich ist es die Quadratur des Kreises. Entweder religiös oder ungläubig. Beides zusammen geht nicht. Ein Ungläubiger, das sagt ja das Wort, glaubt nicht, schon gar nicht an Gott. Ein religiöser Mensch, das sagt ja das Wort religiös, glaubt an eine Religion und manchmal praktiziert er auch seine Religion. Aber mit Sicherheit verstehe ich wenn A.E. an einen sich in der Natur offenbarenden Gott glaubt. Die Natur, erkennbar in den Naturgesetzen der Astronomie, Kosmologie, Physik u.s.w., ist für den Menschen einfach überwältigend, dem Einblick gewährt ist.
Dracomir Pires 02.02.18 09:09
Gehezt und gepoltert?
Der Islam ist die einzige "Religion", welche gegen die anderen Religionen hetzt, diese diffamiert und gar als Ungläubige hinstellt. Man darf also keinesfalls den Islam auf die gleiche Stufe stellen wie die anderen Religionen. Zudem werden im Namen Allahs weltweit täglich furchtbare Dinge verbrochen, was sich einfach nicht mit dem Leben auf dieser Erde verträgt. Von nichts kommt nichts. Die Moslems sind also selber schuld, wenn man sie nicht mag und wünscht, dass sie sich wieder ins Morgenland begeben.
Hans-Dieter Volkmann 01.02.18 21:54
Jürgen Franke 01.02.18 20:36
Herr Franke, natürlich kann sich jeder Kommentator von seiner Niederschrift später distanzieren. Anders ist es doch nicht zu verstehen. Denn wenn Sie schwarz auf weiß behaupten das es für Sie wie eine SCHÖNE UTOPIE erscheint, eine Welt ohne Religion, ohne Papst, in der sich alle verstehen, dann habe ich ihren Kommentar genau in diesem Sinne interpretiert.
Jürgen Franke 01.02.18 20:43
Herr Volkmann, vermutlich entnehmen Sie
dem Buch, auf das Sie immer wieder hinweisen, exakt die Weisheit, der Ihnen zwar bildungsmäßig verständlich erscheint, jedoch mit der Realität in keiner Weise übereinstimmen kann. So wie Sie meinen Kommentar nach Ihrer Gedankenwelt falsch interpretierten.
Mike Dong 01.02.18 20:40
alles nur Vorurteile ?
Ich hatte die Gelegenheit knapp 2 Jahre in Saudi Arabien zu arbeiten u habe viele geschäftliche Besuche in Ägypten und Türkei hinter mir. Ich kenne also die "moslemische Art" also recht gut. Vereinfacht gesagt, die Leute sind alle verblendet. Mit einer unglaubliche Arroganz wird auf "Nicht-Moslems" runter geschaut. In Saudi natürlich schlimmer als in der Türkei (noch). Für einen demokratisch und frei denkenden Menschen ist es unmöglich in moslemischen Ländern zu leben. Leider wird es immer schlimmer u die Religion wird in diesen Ländern für u gegen alles eingesetzt. Und jetzt ist der ganze Mist nach Europa gekommen. Ich wundere mich nicht über Islamfeindlichkeit. Es ist völlig normal seine eigene Lebensweise zu verteidigen bevor diese, unter anderem auch mit Gewalt, zerstört wird. Ich finde, dass die gesamte westliche/christliche Welt viel zu "politisch korrekt" agiert. Alleine schon die Gegebenheiten in der Türkei sollten Warnung genug sein.
Hans-Dieter Volkmann 01.02.18 18:08
Jürgen Franke / Der größte Gegner einer Religion
Herr Franke immer wieder lese ich, auch von religionsfernen Kommentatoren, von deren Wunschvorstellungen bezüglich der menschlichen Zukunft. In ihrem Kommentar wird dies durch die Worte: "EINE SCHÖNE UTOPIE WÄRE DAS", deutlich. Alle Menschen haben ein Verlangen nach Frieden und Sicherheit und kein gesunder Mensch möchte sterben. Dabei gibt es Lektüre (Bibel) die erklärt wie es dazu kommen wird. Es kommt der Tag an dem alle Religionen verboten werden. Es kommt der Tag an dem der Papst überflüssig wird. Und noch etwas. Es gibt ein Steuerungsinstrument, wie Sie es nennen. Es wird eines Tages auf dem ganzen Planet nur eine einzige Nation geben und eine einzige Regierung. Jetzt stellen Sie sich einmal vor das wäre nicht so. Die Menschheit würde sich irgendwann selbst zerstören. Gemäß der Warscheinlichkeit ist jede Konstellation möglich. Es ist nur eine Frage der Zeit. Würde dies eintreffen dann wäre Gottes Vorsatz zunichte gemacht worden und Gott wäre nicht allmächtig. Er hätte einen ebenbürtigen Gegner. Das kann ich einfach nicht glauben.
Jürgen Franke 01.02.18 16:50
Der größte Gegner einer Religion ist Bildung
Wenn es keine Religionen gäbe, würden sich plötzlich auf der ganzen Welt die Menschen vertragen und der Papst in Rom überflüssig. Eine schöne Utopie wäre das. Da man jedoch mit einer Religion die Menschen leichter beeinflussen kann, wird es dazu nie kommen, da es kein besseres Steuerungsinstrument für die Menschen gibt, als eine Religion.
Beat Sigrist 31.01.18 14:52
Es mag sein,
dass in Europa Christen am meistens Menschen getötet haben. Dies war aber vor langer Zeit und ist ein trauriges Kapitel.Man sollte vielleicht mal den Radius erweitern und fragen welche Religionsgruppe hat weltweit am meisten andersgläubige getötet -und dies bis zum heutigen Tag. Dann sind die Moslems wieder absoluter Spitzenreiter und die Christen sind weit hinten auf einer solchen Skala. Wenn Sie den moslemischen Glauben so sehr lieben, falls man dies überhaupt ein Glauben oder Religion nennen kann - ich denke dies ist eher eine Lebensphilosophie dann sollten und können Sie diese auch überall ausleben und geniessen auch unter Christen. Im umgekehrten Fall wird dies wohl eher schwierig sein da christliche Gotteshäuser oft abgebrannt und zerstörst werden in moslemischen Ländern und Christen zur Abschlachtung frei gegeben werden weil wir ja Ungläubige sein sollen.Religionen in jeder Farbskala waren und sind bis heute immer Grund gewesen einen Krieg unter den Völker auszulösen. Ebenso gibt es in jeder Glaubensrichtung Anhänger welche extrem links oder rechts politisch krank sind.Es wird erst Frieden auf diesem Planeten geben,wenn alle Religionen auf der ganzen Welt verboten werden diese öffentlich zu zelebrieren.In seinen eigenen 4 Wänden darf aber jeder an das Glauben was er möchte. Kleider und Gegenstände jeglicher Religionen sollten verboten werden in der Oeffentlichkeit und wir sind einfach nur alle Menschen - vielleicht kehrt dann etwas mehr Friede ein auf dieser Welt.