Es stinkt zum Himmel

Es stinkt zum Himmel

Ein Leser leidet unter der Brandrodung im hohen Norden:

Liebe FARANG-Redaktion, heute muss ich mir nach 7 Jahren in Thailand mal Luft verschaffen... Wir leben und wohnen 30 Kilometer von Chiang Rai entfernt in Wiangchai. Alles ist normalerweise in Ordnung. Aber seit einiger Zeit hat das Abbrennen der Reisfelder sehr stark zugenommen, so dass es zu einem großen Problem für die Anwohner wird, die in unmittelbarer Nachbarschaft leben. Es ist eine Umweltverschmutzung ersten Grades. Die ganze Asche und der Smog, der erst nach dem Abbrennen entsteht, fliegen kilometerweit umher. Alles ist voller Asche: Haus, Terrasse, Auto, Garten etc. Hier wird die Umwelt zerstört. Ich denke, dass die Thais gar nicht begriffen haben, was sie der Umwelt und ihren Kindern antun. Viele meiner Nachbarn klagen über Hustenreiz und leiden unter Bronchitis. Auch Allergien verbreiten sich rasend schnell. Die Farmer denken nur an die Ernte: je mehr Ernte pro Jahr, desto mehr Einkommen. Sie vergessen jedoch, dass sie so die Erde auslaugen. In einigen Jahren wird daher nichts mehr zu ernten sein. Aber soweit denken die Farmer nicht. Auch die Bosse oder Dorfvorsteher hier im Village unternehmen nichts. Schließlich sind sie ja alle verwandt und verschwägert. Da hackt keine Krähe der anderen die Augen aus. Ach ja, auch ihren Hausmüll verbrennen sie einfachhalber am Straßenrand. Egal ob Plastik- oder anderer Kunststoffmüll Das verschmutzt die Umwelt ebenfalls. Bloß nicht an morgen oder die eigen Familie denken! Ich denke, ich bin mit meiner Meinung nicht alleine.

Rudolf K., Wiangchai

Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!
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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 23.03.15 15:35
Hallo Peter Nigg
ich kann Ihnen nur leider zustimmen. Was aus diesem schönen Land gemacht wird, ist wirklich schlimm. Aber wir müssen das akzeptieren: die Thais sind ein bildungsfernes Volk und ich füge hinzu, mentalitätsbedingt, unregierbar. Sonst hätte nicht das Militär die Macht übernehmen müssen. Eigentlich wollte man gegen die Korruption vorgehen. Aber die fängt ja bereits bei den Kontrollstellen der Polizei an. Die Bußgelder dürfen sie behalten, weil sie angeblich so schlecht bezahlt werden und bei den Strafzetteln werden 70% innerhalb der Polizeistation verteilt. Da regen wir uns über ein bisschen Qualm auf. Was ist das für eine Regierung, die so etwas zulasst.
peter nigg 23.03.15 14:54
der thai versteht es nicht anders
wir haben auch das gleiche problem wegen rodung, aber da der thai es nicht versteht und dann auch noch gesichtsverlust haben das geht nicht, die meisten bei uns im dorf haben schulbildung 6-8 klasse, soll aber keine abwertung sein. Doch bis begreifen was los it, ist es zu spät, detto kredit, sie leben nur auf pump weil das leben teuer für sie ist, kinder, schule, wenn manl eine auf die uni geht kaum bezahlbar, aber jeder will gut dastehen und zeigen was er hat. das größte problem sollte mal gelöst sein das die obrigen mal zu kasse gebeten werden und das kräftig um das sozialsystem zu härten aber das wie oben erwähnt wenig davon wissen noch verstehen wird es immer so weiter gehen wie bisher, leider leider
Jürgen Franke 23.03.15 07:48
Na toll Andreas
dann klären Sie doch mal auf. Das geht ja wohl doch erst einmal in Schule. Die Idee mit dem Investor ist auch super und warum kommt hier keiner auf so eine famose Idee??
Andreas Keasling 23.03.15 03:20
Aufklärung ist der einzige weg!!!
Nicht nur in Thailand!
Schließlich wird auch in Europa noch an vielen orten so gehandelt wie in Australien, Thailand, oder Amerika. Eigentlich fast Überfall auf der Welt mit wenigen Ausnahmen, wie z.B. Deutschland.

Dies nur thailändischen Bewohnern vorzuhalten zeigt von der wahren Bildungsferne.

Aber auch wir sind betroffen. Die Zuckerrohranbaugebiete verbreiten beissende Atemluft u d der Himmel ist schwarz von der verbrannten Erde.

Es bräuchte einen Investor der die Zuckerrohr Rückstände haeckselt und zerkleinert um es als Dünger zu verkaufen. Wenn das einer vormacht verbreitet sich das ruck zuck.
Jürgen Franke 22.03.15 22:20
Hallo Karl
Deine Prof. Thaifrau soll mir mal den "bitteren Geruch blanker Armut" erklären. Übrigens habe ich das, mit der Bildungsferne, nicht böse gemeint. Das Bildungssystem Thailand ist bekanntlich nicht optimal. Ich habe mich, wie mit vielem, auch damit abgefunden. Soll also kein Vorwurf sein
gerhard ulrich 22.03.15 15:58
Es stinkt zu Himmel.
Der Ausdruck "bildungsfernes Volk" ist ein sehr vornehmer Ausdruck. Jeder Versuch dass die Falangs hier etwas verbessern ist zum Scheitern verurteilt. Die Einheimischen wissen immer alles besser
Jürgen Franke 22.03.15 15:02
Nochmal Peter
haben Sie den Bericht nicht richtig gelesen: "die Thais haben nicht begriffen..." Genau das ist das Thema. Die Thais sind ein bildungsfernes Volk. Hier kann man nur mit Bildung der "einfachen Menschen" oder mit Strafen Ordnung schaffen
Jürgen Franke 22.03.15 15:00
Hallo Peter
das ist ja eine super Idee. Wäre ich nicht drauf gekommen.
Hardy Kromarek 22.03.15 14:57
Es stinkt zum Himmel!
Kann Ihren Leserbrief - Ärger zu 100% verstehen! Kann Ihnen auch nur empfehlen was Herr Peter Jürg Ern geschrieben hat. Nur noch zum Hinweis.! Rechtlich ist das abbrennen von Feldern oder verbrennen von Müll auch in Thailand verboten! Wie der Farang erst vor kurzem berichtet hat, wurde ein 60 Jahre alter Mann wegen dieses Verstoßes festgenommen von der Polizei! Bei uns hier in KHON-KAEN und Umgebung, hält sich diese Umweltverschmutzung-Krankheitsgefährdung Gott sei Dank noch in Grenzen. Sie sollten so oder so auf jedenfall was unternehmen, da es auch Ihre Gesundheit mit samt der ganzen Familie betrifft! Viel Glück!