WASHINGTON (dpa) - Washington will beweisen können, dass der Iran militante Gruppen im Jemen bewaffnet und damit UN-Resolutionen verletzt. Teheran wehrt sich gegen die Vorwürfe und spricht von Provokationen.
Die USA werfen dem Iran die Bewaffnung von militanten Gruppen und damit die massive Verletzung von UN-Resolutionen vor. Die Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, legte am Donnerstag in Washington angebliche Beweise vor, die belegen sollen, dass im Iran gebaute Waffensysteme oder Bauteile für Waffen aus dem Iran an Huthi-Rebellen im Jemen geliefert wurden. In einem Fall sollen die Rebellen einen zivilen Flughafen in Saudi-Arabien mit einer Rakete iranischer Bauart angegriffen haben. Der Iran wies die Vorwürfe in der Nacht auf Freitag zurück.
«Die Beweise sind nicht von der Hand zu weisen», sagte Haley. Hinter ihrem Rednerpult war eine Metallröhre aufgebaut, bei der es sich um die Überreste einer Rakete handeln soll, die Huthi-Rebellen auf Saudi-Arabien geschossen haben. Die Bauart weise eindeutig darauf hin, dass es sich um iranische Technik handele, sagte Haley. Hinweise auf iranische Waffenlieferungen gebe es auch aus dem Libanon, Syrien und dem Irak.
«Der Kampf gegen iranische Aggressionen ist nicht nur unser Kampf, er ist der Kampf der ganzen Welt», sagte die republikanische Politikerin. In New York stand zur gleichen Zeit ein Bericht der Vereinten Nationen vor der Veröffentlichung, von dem angenommen wird, dass er dem Iran die Einhaltung des Atomabkommens mit der internationalen Gemeinschaft attestiert.
«Der Iran versteckt sich hinter dem Atomdeal», sagte Haley. Das Land versuche, abseits nuklearer Waffen gefährliche Waffen in Umlauf zu bringen und gefährliche Konflikte im Nahen Osten und darüber hinaus zu schüren. «Es ist Zeit, aufzuwachen», sagte Haley in Bezug auf US-Verbündete in aller Welt.
Der iranische UN-Botschafter Gholamali Choschru wies die Vorwürfe zurück. «Der Iran hat Jemen nie Raketen zur Verfügung gestellt und diese Unterstellungen sind absolut grundlos», sagte Choschru. Auch die angeblichen Beweise Haleys seien gefälscht. Sie reflektieren Choschru zufolge erneut die provokante Politik der USA gegenüber dem Iran. «Das Ziel solcher Vorwürfe ist, die Verbrechen Saudi-Arabiens im Jemen zu vertuschen», sagte der Botschafter laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna.