MADRID (dpa) - In Spanien ist erneut ein Rapper wegen seiner Lieder und Äußerungen zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Der Nationale Gerichtshof in Madrid sprach den Musiker Pablo Hasel am Freitag unter anderem der Verherrlichung des Terrorismus sowie der Verleumdung und der Beleidigung der Krone und spanischer Behörden schuldig. Der 29-Jährige wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und einem Tag sowie mit einer Geldstrafe von 24.300 Euro verurteilt, wie die Justiz mitteilte.

Erst vor zehn Tagen hatte das Oberste Gericht in Madrid einen Freiheitsentzug von dreieinhalb Jahren gegen den Rapper Josep Miquel Arenas bestätigt. Wie Hasel wurde auch der 24-Jährige aus Mallorca mit dem Künstlernamen Valtonyc für schuldig befunden, in seinen Texten unter anderem den Terrorismus verherrlicht und das Königshaus beleidigt zu haben. Der Fall löste große Empörung aus.

Falls er mit einem Einspruch vor einer höheren Instanz keinen Erfolg hat, muss Hasel hinter Gitter. Nur Haftstrafen von bis zu zwei Jahren werden in Spanien bei nicht vorbestraften Verurteilten manchmal zur Bewährung ausgesetzt. «Hätte ich gesagt, dass Katalanen, Einwanderer, Antifaschisten oder Homosexuelle Bomben verdient haben, hätten mich diese faschistischen Richter, die mich verurteilt haben, mich beschützt», klagte der Musiker auf Twitter.