Erdogan kündigt Gerichtskleidung für Putschverdächtige an

Foto: epa/Daniel Kopatsch
Foto: epa/Daniel Kopatsch

ISTANBUL (dpa) - Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut einheitliche Gerichtskleidung für alle des Terrorismus angeklagten Untersuchungshäftlinge angekündigt.

Mutmaßliche Putschisten müssten in Zukunft in braunen Overalls vor Gericht erscheinen, sagte Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag vor Anhängern der AKP im ostanatolischen Malatya. Alle anderen Terrorverdächtigen müssten im Gerichtssaal braune Hosen und Jacketts tragen. «Ab jetzt können sie nicht einfach kommen und anziehen, was sie wollen. Auf diese Weise werden sie der ganzen Welt bekannt gemacht», so Erdogan. Er beschrieb die geplanten Uniformen als «mandelfarbig».

Bereits im Juli hatte Erdogan Uniformen ähnlich derer der Insassen im US-Gefangenenlager in Guantanamo für Putsch-und Terrorverdächtige in der Türkei angekündigt, wenn sie vor Gericht erscheinen. Auslöser war ein putschverdächtiger Untersuchungshäftling, der in einem T-Shirt mit der englischen Aufschrift «Hero» (dt. «Held») vor Gericht antrat. Türkeiweit waren daraufhin mehrere Menschen, die T-Shirts mit der Aufschrift «Hero» trugen, festgenommen worden.

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Jürgen Franke 08.08.17 10:39
Erinnert mich etwas an ein Gericht,
das wir in Deutschland mal hatten, mir ist leider der Name entfallen, hatte aber was mit Volk zu tun, da wurden die Angeklagten ohne Gürtel und Hosenträger vorgeführt. Bin mal gespannt, ob die UN dazu Stellung nimmt. Oder ob dieser demokratisch gewählter Witzbold nun wirklich machen kann, was er will.