Erdbeben erschüttert Myanmar - Tempel von Bagan beschädigt

In Südostasien bebt die Erde. Das Zentrum liegt in Myanmar, doch auch die umliegenden Länder sind betroffen. Die Erschütterungen beschädigen viele Gebäude - darunter die Tempelanlagen von Bagan. Foto: epa/Ministry of Informations
In Südostasien bebt die Erde. Das Zentrum liegt in Myanmar, doch auch die umliegenden Länder sind betroffen. Die Erschütterungen beschädigen viele Gebäude - darunter die Tempelanlagen von Bagan. Foto: epa/Ministry of Informations

UPDATE - NAYPYIDAW: (dpa) - Ein starkes Erdbeben hat Myanmar erschüttert und die weltberühmten historischen Tempel von Bagan beschädigt. Auch das Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Naypyitaw sei zu Schaden gekommen, berichtete das Nachrichtenmagazin Mizzima am Mittwoch. «Zuerst haben wir uns unter den Tischen versteckt. Als der Boden zum zweiten Mal bebte, sind wir alle nach draußen gelaufen. Wir hatten furchtbare Angst», Susanna Hla Hla Soe, Abgeordnete der Nationalen Liga für Demokratie (NLD). Angaben über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Das Beben war lokalen Medienberichten zufolge auch in den umliegenden Ländern Indien, Bangladesch, Nepal und Thailand zu spüren. Mindestens 20 Menschen seien verletzt worden, als Arbeiter in der Stadt Sabhar in Bangladesch, 30 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka, panisch aus einem Gebäude flohen. In der indischen Stadt Kolkata in Westbengalen wurde der U-Bahnverkehr vorübergehend stillgelegt. In Kolkata und Patna seien Menschen aus Häusern und Büros gelaufen.

Das Erdbeben um etwa 12.35 Uhr (MESZ) hatte nach Angaben des Geophysischen Instituts Potsdam eine Stärke von 7,0 und lag in 91 Kilometern Tiefe. Die US-Erdbebenwarte USGS sprach von 6,8 und einer Tiefe von 84,1 Kilometern. Das Zentrum liege 25 Kilometer westlich der Stadt Chauk im mittleren Teil des südostasiatischen Landes, nordwestlich der Hauptstadt Naypyidaw.

Von den Erschütterungen wurden Berichten zufolge unter anderem die Tempelanlagen von Bagan beschädigt. Sie bestehen aus rund 3.000 Bauten aus dem 9. bis 14. Jahrhundert. Die Tempelebene 650 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun ist die bedeutendste Touristenattraktion des Landes.

R Yu Moe Myint, ein Touristenführer aus der Gegend, schätzt, dass etwa 50 Tempel in Mitleidenschaft gezogen wurden. Vor allem die Spitzen der Steingebäude seien betroffen. Personen seien aber nicht zu Schaden gekommen. Als die Erde zu beben begann, habe er in seinem Auto gesessen. Zahlreiche Menschen seien auf die Straße gerannt. «Es war wirklich furchteinflößend.»

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