MANILA (dpa) - Wegen einer Drohung, Schulen bombardieren zu lassen, ist der philippinische Präsident Rodrigo Duterte aufs Neue in die Kritik geraten. Der seit einem Jahr regierende Staatschef warf einer Gruppe von Ureinwohnern im Süden des Landes vor, in ihren Schulen kommunistische Propaganda zu lehren. Wörtlich sagte er am Montag an die Adresse des Lumad-Volkes: «Ich werde Eure Schulen bombardieren. Ich werde bomben lassen, weil Ihr illegal arbeitet und den Kindern beibringt, gegen die Regierung zu rebellieren.»
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warf Duterte am Mittwoch vor, mit der Bombendrohung die Armee zu «Kriegsverbrechen» anzustacheln. Die philippinische Organisation Karapatan hielt ihm vor, gegen das Völkerrecht zu verstoßen. Die Lumad leben auf Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen. Wegen des Vormarschs von Islamisten in der Stadt Marawi hatte Duterte im Mai über die gesamte Insel das Kriegsrecht verhängt.
Der philippinische Präsident stand wegen drastischer Äußerungen schon mehrfach in der Kritik. Unter anderem hatte er den früheren US-Präsidenten Barack Obama als «Hurensohn» beschimpft.