Duterte: Islamisten haben 300 Geiseln in ihrer Gewalt

Foto: epa/Philippines Army Handout
Foto: epa/Philippines Army Handout

MANILA (dpa) - Auf den Philippinen haben Islamisten nach Angaben von Präsident Rodrigo Duterte in der umkämpften Stadt Marawi etwa 300 Geiseln in ihrer Gewalt. Nach einem Truppenbesuch kündigte der Präsident am Freitag an, dass es über den laufenden Militäreinsatz hinaus keine große Befreiungsaktion geben werde. Ansonsten würden die Islamisten möglicherweise mit der Hinrichtung der Geiseln beginnen. Notfalls müsse man «ein Jahr warten».

Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Islamisten in der südphilippinischen Stadt Marawi - etwa 800 Kilometer südlich von Manila auf der Insel Mindanao - dauern seit fast zwei Monaten. Seither wurden bereits mehr als 600 Menschen getötet. Über die Zahl der Einwohner, die von den Islamisten als Geiseln gehalten werden, gab es immer wieder unterschiedliche Angaben.

An diesem Samstag stimmt der philippinische Kongress - beide Kammern des Parlaments - über eine Verlängerung des Kriegsrechts ab, das für ganz Mindanao gilt. Duterte hatte es im Mai ausgerufen. Jetzt soll es bis zum Jahresende gelten. Der Präsident sagte: «Die haben 300 Geiseln. Wir müssen warten. Ich habe gesagt: Greift nicht an. Wenn Ihr das tut, beginnen die vielleicht damit, die Leute zu enthaupten.» Duterte hatte die Truppen in Marawi am Donnerstag besucht.

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Leserkommentare

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Beat Sigrist 22.07.17 11:53
Was für eine Blamage
Duterte sagte einmal,dass die Phillippinen die beste Armee in Asien besitzen und nie mehr Hilfe der USA oder von einem anderen Staat in Anspruch nehmen werden. Nun hat er schon bald 3 Monate den Ausnahmezustand über den Süden verhängt und ist mit ein paar alten Fahrzeugen aus dem 2 Weltkrieg welche er von den USA mal geschenkt bekommen hat dort eingefahren - bei Mr. Putin hat er auch schon um Waffen ersucht aber vermutlich fehlt das Geld in der Staatskasse.Sein Resultat ist ja gewaltig - hundert tausende Menschen mussten wegen den 2-300 Rebellen Ihre Stadt fluchtartig verlassen, 600 Tote sind zu beklagen und 300 Geiseln sind in der Hand der Rebellen. Das ist wirklich eine super Leistung !Jetzt zieht er sich zurück und möchte bis zu einem Jahr warten und seine 300 Landsleute welche dort festgehalten werden hat er wohl abgeschrieben oder sollen sich selbst helfen - was für ein Präsident ! Es ist halt einfacher ein paar tausend Drogenkranke Menschen (nicht Dealer) auf der Strasse abzuschlachten als 2-300 Rebellen zu besiegen.