Duterte: Europa soll Rohingya aufnehmen

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Foto: epa/Francis R. Malasig
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Foto: epa/Francis R. Malasig

MANILA (dpa) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat Europa aufgefordert, sich an der Aufnahme von mehr als 700.000 muslimischen Flüchtlingen aus Myanmar zu beteiligen.

In einer Rede vor Bauern am Donnerstagabend (Ortszeit) bezeichnete der Staatschef das Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Rohingya im ehemaligen Birma als «Völkermord». Die internationale Gemeinschaft müsse mehr zu ihrem Schutz unternehmen.

Duterte erklärte sich bereit, auf den Philippinen Flüchtlinge aufzunehmen.«Ich habe Mitleid mit diesen Leuten», sagte Duterte. «Aber wir müssen uns diese Aufgabe mit Europa teilen.»

Derzeit lebt die große Mehrheit der Flüchtlinge unter katastrophalen Umständen in Myanmars Nachbarland Bangladesch. Nur wenige haben in anderen Ländern Unterschlupf gefunden.

Im überwiegend buddhistischen Myanmar geht das Militär teils mit großer Brutalität gegen die Rohingya vor. Begründet wird dies mit der Bekämpfung von Terrorismus.

Duterte steht selbst wegen Menschenrechtsverletzungen international in der Kritik. Auf den Philippinen gehen die Sicherheitskräfte äußerst hart gegen echte und vermeintliche Drogenkriminelle vor. Dabei wurden schon mehrere Tausend Menschen getötet.

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Norbert Schlegel 07.04.18 18:46
Gute Idee! Dass ist genau auf dass wir gewartet haben....¨! Vielleicht muss er mit Merkel sprechen ist ja auch mehr Kompetent als Seehofer!
Volker Picard 06.04.18 14:54
Wenn jemand zynisch reagiert
oder begeisterter Anhänger der Linken ist, warum nicht auch die asiatischen Flüchtlinge in Deutschland aufnehmen (wir schaffen das). Israel wollte ja auch Flüchtlinge nach Deutschland schicken, hat sich nur wegen des Risikos (vielleicht zahlen die dann nicht mehr soviel) zurückgezogen. Vielleicht ist es wirklich für Deutschland gut, wenn die Brutto-Sozialeinkünfte sinken, da viele europäische Länder ja pleite sind, dann hört dieser Irrsinn vielleicht gezwungermaßen auf.