Dozent erschießt sich vor laufenden Kameras

Foto: The Nation
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BANGKOK: Das Drama, die Belagerung eines Motels im Bezirk Phya Thai durch Polizei, Medien und Schaulustigen, endete nach sechs Stunden: Der mutmaßliche Mörder zweier Dozenten, ein 60-jähriger Hochschullehrer, erschoss sich.

Am Donnerstag gegen 13.30 Uhr hatte die Polizei den gesuchten Mann an dem Motel ausfindig gemacht. Er soll einen Tag zuvor in der Universität Phranakhon Rajabhat zwei Kollegen im Alter von 54 und 56 Jahren vor Studenten erschossen haben. Der Täter setzte sich anschließend in seinen Wagen und flüchtete. Das Auto wurde am Donnerstag vor dem Motel gesichtet.

Der Dozent setze seine Pistole an den Kopf und drohte sich zu erschießen. Stundenlang versuchte die Polizei, auch unter Mithilfe von Familienmitgliedern, ihn zum Aufgeben zu überreden. Letztlich erschoss sich der sichtbar unter Stress stehende Mann.

Das Drama, wie der Dozent vor dem Auto stand, die Pistole in der Hand, wie Polizisten und Familienangehörigen über ein Megafon auf ihn einredeten, war stundenlang live im Fernsehen und Internet zu verfolgen. Die National Broadcasting and Telecommunication Commission sah darin einen Gesetzesverstoß und hatte die betreffenden Fernsehstationen zum sofortigen Stopp der Übertragung aufgerufen. Es sei nicht mit der journalistischen Ethik zu vereinbaren, kritisierte auch Banyong Suwanpong, Mitglied der Ethikkommission der Thailändischen Journalistenvereinigung.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jack N.Kurt Leupi 22.12.16 18:00
Dozent
Ethik/Moral ist ein Messer ohne Klinge, dem der Schaft fehlt !
Klaus-Peter Schröder 20.05.16 19:00
Guten Tag, ob Ethik oder Moral zu berücksichtigen ist nach dem er 2 Kollegen erschossen hat ist eigentlich egal, aber hoch anzurechnen sei ihm, die gewählte kostengünstige Abhandlung der Angelegenheit, bekommen die Familienangehörigen Lizenzgebühren für die Übertragung des Spektakels.