Die Vitamin-C-Bombe

Warum nennen die Thais die Guave „Farang“?

Die Vitamin-C-Bombe

Die Frage, an der sich schon so manche Historiker und Thailand-Experten die Zähne ausgebissen haben, taucht regelmäßig immer mal wieder auf: Warum haben die Thais für die Guave die selbe Bezeichnung wie für westliche Ausländer, nämlich "Farang"? Der Hintergrund dieser interessanten Doppeldeutigkeit, die schlichte Gemüter im Alltag gerne zu limitiert witzigen Bemerkungen hinreißt ("Farang isst Farang."), wird wohl nie ganz geklärt werden. Da "Farang" als Wort für Ausländer angeblich seinen Ursprung im Thai-Wort "Farangse" für "Franzose" hat, hört man oft die Theorie, dass es wohl die Franzosen waren, die im 17. Jahrhundert die erste Guave aus den tropischen Gebieten Südamerikas ins damalige Siam brachten. Dem widerspricht allerdings, dass in den meisten Quellen portugiesische Händler als erste Importeure nach Asien genannt werden.

Was auch immer dahinter steckt, fest steht, dass die Guave ein absoluter Dauerbrenner unter den beliebtesten Früchten Thailands ist. Sie ist das ganze Jahr über erhältlich und wird inzwischen beinahe überall im Königreich angebaut. Die noch nicht ganz ausgereiften Früchte ähneln äußerlich einem Apfel. Bei voller Reife ändert sich die Farbe der robusten Schale von Grün in Gelb. Im Innern ist die Guave weiß bis hellrot. Das Fruchtfleisch schmeckt leicht säuerlich und ist sehr saftig. Die Thais schneiden die etwa fünf bis zehn Zentimeter große Frucht am liebsten in Scheiben, welche dann in Zucker oder Salz getunkt werden: Fertig ist die erfrischende Zwischenmahlzeit.

Und Achtung: Die Guave ist eine echte Vitamin-C-Bombe! Deshalb wird die Frucht häufig auch zur Vorbeugung gegen Erkältungen eingesetzt. Den Blättern des vier bis zehn Meter hohen Guave-Baums sagt man übrigens antibiotische Eigenschaften nach. Sie sollen zerkaut entzündungshemmend gegen Hautreizungen, Ekzeme und wunde Stellen helfen.

Wie viele andere Thai-Früchte ist auch die Guave sehr beliebt bei der Herstellung von Säften, Eiscreme, Fruchtsoßen, Kompott, Marmelade oder Gelee. Oft findet sie sich sowohl in herzhaften als auch in süßen Salaten wieder. Die Guave eignet sich auch zur Produktion von Wein und Likör.

Auf den Märkten wird die Guave meistens in noch nicht vollständig reifem Zustand verkauft. Sie kann dann bei Zimmertemperatur nachreifen. Reife Früchte sollten nicht länger als etwa zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ob die Früchte die richtige Reife haben, erkennt man daran, dass sie sich von außen leicht eindrücken lassen. Guten Appetit!

Simon Grünke

Wer weiß die Antwort?

Wer weiß, warum die Thais der leckeren Guave die selbe Bezeichnung wie uns westlichen Ausländern gegeben haben, der kann uns dies per E-Mail an redaktion@der-farang.com mitteilen. Oder haben Sie ihre eigene, vielleicht nicht ganz ernst gemeinte Theorie? Auch dann freuen wir uns über eine E-Mail!

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