THAILAND: Der „Weltbericht zur Sicherheit im Straßenverkehr“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist für Thailand eine erschreckende Bilanz aus: Mit 36,2 Verkehrstoten je 100.000 Einwohner steht das Königreich hinter Libyen mit 73,4 Toten an zweiten Stelle der Länderliste.
In Vietnam sind es 24,5, in Malaysia 24, in Deutschland hingegen nur 4,3, in der Schweiz 3,3 und in Österreich 5,4. Die WHO geht aber davon aus, dass die Zahl der vom thailändischen Gesundheitsministerium für das Jahr 2012 angegeben Verkehrstoten von 14.059 (36,2 auf 100.000 Einwohner) zu niedrig angesetzt ist. Die WHO geht von 24.237 aus, über 40 Prozent mehr als das Ministerium glaubhaft machen will.
Die meisten Motorradfahrer weltweit sterben in Thailand (26,4 Toten auf 100.000) und in der Dominikanischen Republik (18,5 Tote) – Länder, in denen Fahrzeuge mit zwei oder drei Rädern traditionell als öffentliche Transportmittel eingesetzt werden. In Deutschland sterben dagegen nur 0,8 Kradfahrer auf 100.000 Einwohner. Nur 52 Prozent der Motorradfahrer, die für 70 Prozent aller tödlichen Unfälle stehen, tragen einen Schutzhelm und nur 20 Prozent der Soziusfahrer.
"Afrika ist weiterhin die Region mit der höchsten Rate an Verkehrstoten, während sie in Europa am niedrigsten ist", schreiben die Autoren. In Ländern, die für Verkehrssicherheit kein Geld haben, gibt es viel mehr Verkehrstote als in reichen Staaten. Rund 90 Prozent aller Todesfälle ereignen sich laut WHO in Ländern mit geringen bis mittleren Einkommen, auch wenn dort nur 54 Prozent aller Fahrzeuge der Welt unterwegs sind. Die größten Erfolge verbuchen jene Länder, die strenge Verkehrsregeln durchsetzen sowie Straßen und Fahrzeuge sicherer gemacht haben. Und dazu zählt Thailand nicht.