Die Inder haben die Graviolas entdeckt...

Die Webseite bringt ganz neue Interessenten in den Garten – und Pflanzen raus

Eine Graviola Frucht wird verarbeitet. Aus den Samen gibt es neue Pflanzen, aus dem Fruchtfleisch wird vielleicht Gelato. Fotos: hf
Eine Graviola Frucht wird verarbeitet. Aus den Samen gibt es neue Pflanzen, aus dem Fruchtfleisch wird vielleicht Gelato. Fotos: hf

Nicht nur FARANG-Leser und Deutschsprachige generell, besuchen neuerdings meinen „Discovery Garden“, durch die neue Webseite auf Englisch fühlen sich ganz neu Schichten angesprochen. Erstmals hatten wir diese Woche Inder zu Gast.

Lippenstift-Samen keimen rasch.
Lippenstift-Samen keimen rasch.

Evas unbotmäßige Neugierde hat uns bekanntlich das Paradies gekostet, aber Neugier – das Interesse, etwas auf den Grund zu gehen - ist eigentlich eine sehr positive menschliche Eigenschaft. Ohne die Neugier von Kolumbus würden wir heute noch immer Haferbrei statt Kartoffelsalat essen – wenn überhaupt – nur ohne Tomatensauce, den Burger übrigens auch ohne Ketchup und Pommes.

Ein Ehepaar aus Sansibar am Anfang

Momentan ziehe ich gerade verschiedene alte Tomatensorten, denn ein Hauptthema des „Discovery Gardens“ ist es ja, die enorme Bedeutung der Entdeckungen für unsre gesamte Zivilisation aufzuzeigen. Diese Samen keimen rasch, innerhalb von einer Woche bis zehn Tagen, und ich topfe sie dann gleich um und verfrachte sie an die Sonne, die sie dringend brauchen. Ich werde die geschätzte Leserschaft über meine neuen Tomatenversuche natürlich auf dem Laufenden halten.

Kunstgerecht verpackt wird hier ein Loorbeerbäumchen.
Kunstgerecht verpackt wird hier ein Loorbeerbäumchen.

Seit anfangs November ist meine neue Webseite www.discovery-garden.org aufgeschaltet und wird über die Suchmaschinen wie Google bereits gut gefunden. Bei den ersten Gartenbesuchern, die uns ausschließlich über die Webseite fanden, handelte es sich um ein Farang-Ehepaar aus Sansibar, das dort eine Hotelanlage betreibt. Die beiden waren anfangs besonders an Baobabs interessiert, staunten dann aber die größten Bauklötze, angesichts der diversen Bananen, die sie noch nie irgendwo gesehen hatten. Bis vor ein paar Jahren wusste ich ja selber auch nicht da­rüber Bescheid.

Ich habe eine interessante Zierpflanze im Garten, die ich auch für eine bananenartige halte, deren Namen ich aber nicht weiß. Ich habe sie aus Caracas (Venezuela) und sie hat grüne Blätter mit rotem Rand und bildet knallrote Samenbehälter, die außerordentlich attraktiv sind. Durch Samen lässt sie sich einfach ziehen und ich erkläre denjenigen Gartenfreunden, die Samen über die neue Webseite beziehen, ganz genau, wie sie vorgehen müssen. Ich denke, dass dieses interessante Gewächs sogar in Europa als Balkonpflanze glücken könnte.

Bald Graviola-Gelato beim Italiener?

Den Namen dieser schönen Zierpflanze kenne ich nicht.
Den Namen dieser schönen Zierpflanze kenne ich nicht.

Ein Britte mit italienischen Wurzeln fand den „Discovery Garden“ auch über die Webseite, er interessierte sich primär für getrocknete Graviola-Blätter. Der Tee entfaltet bei ihm offenbar Wirkung, denn schon bald trudelte ein Freund von ihm – auf seine dringende Empfehlung - bei uns ein und interessierte sich gleichfalls für die Blätter. Und dann kam der ursprüngliche Interessent mit seinem Bruder vorbei, der eine Gelato- und Sorbet-Produktion in Pattaya betreibt und dem ich eine gehörige Menge Fruchtfleisch mitgegeben habe. Er will damit experpimentieren und – wer weiß? – vielleicht gibt es schon bald gutes Graviola-Gelato in Pattaya.

Wir hatten schon Taiwanesen da und eine siebenköpfige Reisegruppe aus Südkorea, die eigens wegen der Graviolas aus Bangkok angereist ist. Die waren wirklich putzig, sie haben pausenlos Selfies vor Graviola-Früchten produziert...

Und neu ist jetzt offenbar auch der indische Subkontinent an den Graviolas interessiert: Am vergangenen Freitag riefen zwei indische Brüder an und trudelten wenig später im Taxi bei uns ein. Sie nahmen Blätter und Früchte mit und wollen aus den Samen in Delhi dann auch Pflanzen ziehen.

Umgekehrt hat ein englischer Gartenfreund aus einem Kaff in Nordthailand uns über die Webseite gefunden und der Thai-Schwager hat ihm daraufhin umgehend zwei Loorbeerbäume – kunstgerecht verpackt – per EMS zugeschickt.

Ich wünsche gutes Gelingen.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail: hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite: www.discovery-garden.net.

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