Was ist los mit dieser Welt, der angeblich besten aller Welten? Viele Menschen verhungern, verdursten, ertrinken oder erfrieren. Andere fliegen nach Paris oder New York, um sich mit neuester Mode oder kostbarem Geschmeide einzudecken. Ist das wirklich die beste aller Welten? Wir schauen zu. Wir können doch nichts daran ändern – oder?
Tatsache ist: Die Welt ist verlottert, verdreckt und korrupt. Fast könnte man sie mit Pattaya vergleichen. Hier ist alles genauso. Sind Sie schon mal bei Tag durch die Walking Street geschlendert? Haben Sie diese Bruchbuden gesehen, die nachts im strahlenden Licht das Paradies vorgaukeln? Nein, weder hier noch dort stimmt die Welt. Sie ist außer Rand und Band. In Europa steht die höchste Fußball-Instanz demnächst vor Gericht, VW-Manager und Banker. In Thailand erklärt der Ministerpräsident, das Land sei total korrupt, und ein hoher Polizeigeneral ist nach Australien geflohen, um dort Asyl zu beantragen, weil er hier wohl einflussreichen Korruptionären auf die Schliche gekommen ist und jetzt ihre Rache fürchtet. Wo leben wir, bitte?
Ich lebe in Thailand. Ich kann von Glück sagen, dass ich bisher von allen Anschlägen verschont geblieben bin. Aber ich kenne viele Menschen, denen hier Unrecht und Unglück wiederfahren ist, ohne dass jemand sich ihrer angenommen hätte. Wir müssen gar nicht von denen reden, die aus eigener Schuld ins Elend geraten sind. Wie viele sind hier betrogen und ausgenommen worden, teilweise mit Hilfe der Behörden oder mit korrupten Polizisten. Nein, der Staat war in der Regel nicht hilfreich. Die Betrogenen blieben die Betrogenen, und die amtlich Ermächtigten durften ihren Reibach machen – bis heute. Der Ministerpräsident hat kürzlich verkündet, in drei Monaten sei die Korruption und die Mafia in diesem Land ausgeschaltet. Vielleicht möglich, wenn er ein Zauberer wäre. Aber das ist er nicht. Drogenhandel, Korruption und Menschenhandel blühen in diesem Land. Täglich kann man sich darüber in den Medien informieren.
Ich kann die Menschen gut verstehen, die Angst vor der Zukunft haben, die nicht mehr erleben wollen, was demnächst noch alles auf sie zukommt. Diese älteren Menschen, zu denen ich ja auch schon gehöre, die den Weltkrieg miterlebt haben, Elend, Hunger und Durst, Not und Armut, die fragen sich: wie soll es, wie wird es weiter gehen? Wollen oder müssen wir das alles noch einmal ertragen? Leider ist eine andere, bessere Welt nicht in Sicht. Was bleibt uns: Mitspielen? Resignieren? Dagegen ankämpfen? Gibt es eine Chance zu gewinnen? Jeder, der hier lebt, weiß, dass dieses vielgerühmte Paradies aus vielen Rissen besteht. Außerordentlicher Reichtum befindet sich gleich neben den Slums. Haben die Reichen jemals diese Armut gesehen? Und wenn, hat es sie jemals berührt?
Die beste aller Welten ist für dreiviertel aller Menschen ein Abfallhaufen. Das Milleniumziel der UN, bis zum Jahr 2015 das Elend der Welt zu halbieren, haben sie total verpasst. Jetzt wird es um zusätzliche Aufgaben erweitert, auf 2030 verschoben, obgleich die alten Ziele noch lange nicht erreicht sind. Traurig, weil frühestens die nächste oder übernächste Generation davon profitieren wird.
Kürzlich las ich von Ludger Lütkehaus die Erzählungen „Das nie erreichte Ende der Welt“. Ich zitiere daraus: „In einem Anfall von göttlichem Größenwahn hatte der Herr sich einst selbst bescheinigt, dass ihm alles sehr gut geraten sei. Ja, war er denn von Sinnen? Hatte er sich jemals wirklich auf Erden umgesehen?“
Das frage ich mich auch.
Immer wieder erscheinen diese nicht gerade intellektuellen Betrachtungen durch Ce-eff-Krüger.
Nach quasi westlichem Verständnis ist es mangels besserer die beste der Welten. Vielleicht werden wir mal von einer besseren erfahren.
Asiatisch, z.B. thailändisch betrachtet ist es noch schlüssiger. Im Moment, in dieser Stunde, diesem Tag lebend kann ich nicht weiter, gar keine bessere sehen. Aber, um möglichst bald eine bessere zu erleben kann ich Gutes tun! Wenn´s reicht brauche ich nicht mehr auf diese Welt mit dem von Ce-eff-Krüger empfundenen Hässlichen. Danke!