Deutscher lebt im Flughafen von São Paulo - attackiert Frauen

 Die faszinierende brasilianische Millionen-Metropole São Paulo bietet viele kuriose Geschichten. Foto: epa/Sebastião Moreira
Die faszinierende brasilianische Millionen-Metropole São Paulo bietet viele kuriose Geschichten. Foto: epa/Sebastião Moreira

SÃO PAULO (dpa) - Das Auswärtige Amt ist eingeschaltet, die brasilianische Polizei droht mit Abschiebung: Ein dort gestrandeter Deutscher sorgt mit plötzlichen Wutattacken im Flughafen von São Paulo für Aufsehen.

Ein rätselhafter deutscher Tourist lebt nach einem verpassten Anschlussflug seit drei Monaten im Flughafen von São Paulo und greift immer wieder Frauen an. Laut Medienberichten fehlt ihm das Geld für den Kauf eines neuen Flugs. Inzwischen berichten auch Nachrichtensendungen in Brasilien über den Deutschen, der sich meist im Bereich in der Nähe der Check-in-Schalter des Flughafens Guarulhos aufhält. Auf einem Video einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie er plötzlich aufsteht und eine Frau, die gerade in ihr Telefon tippt, anpöbelt. Er deutet ihr Schläge an. Sie ergreift verstört die Flucht.

Ein anderes Mal attackiert der rund zwei Meter große, kräftige Mann plötzlich eine Frau, die durch eine Schiebetür das Flughafengebäude betritt. Auf anderen Videos ist zu sehen, wie er entspannt ein Buch liest. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte auf Anfrage: «Das Deutsche Generalkonsulat São Paulo steht in engem Kontakt mit dem Betroffenen und den zuständigen brasilianischen Behörden.»

Nach Angaben des Portals «Folha de S. Paulo» soll er bisher sechs Menschen bedrängt haben. Der 44-Jährige war legal eingereist. Er sei aus Casablanca kommend in São Paulo gelandet, und habe einen Anschlussflug nach New York verpasst, von wo es nach Frankfurt gehen sollte. Er habe aber kein Geld gehabt für den Kauf eines neuen Flugs.

Daraufhin habe der Mann, der auf den Videos der Überwachungskameras stets eine rote Rose am Revers trägt, «Stress» gemacht, sagte eine Mitarbeiterin des Flughafens dem Sender «Globo». Er selbst sagte dem Sender: «Ich fasse die Personen nicht an. (...) Ich bin kein Boxer.»

Den Berichten zufolge gibt es bisher kaum eine Handhabe, er werde aber überwacht. Inzwischen sei jedoch das in Brasilien geltende dreimonatige Touristenvisum abgelaufen, weshalb dem gestrandeten Mann von der Polizei eine Frist zum Verlassen des Landes gesetzt wurde, die Ende der Woche abläuft. Notfalls droht ihm eine Abschiebung.

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