Deutscher Botschafter fordert Freilassung von Bischof in China

 Katholische Sonntagsmesse in der staatlich anerkannten South Cathedral in Peking. Foto: epa/How Hwee Young
Katholische Sonntagsmesse in der staatlich anerkannten South Cathedral in Peking. Foto: epa/How Hwee Young

PEKING (dpa) - Der deutsche Botschafter in Peking, Michael Clauß, hat die Freilassung eines katholischen Bischofs gefordert. Die Behandlung von Bischof Shao Zhumin führe zu «wachsender Besorgnis», hieß es am Dienstag in einer ungewöhnlichen Erklärung auf der Webseite der deutschen Botschaft. «Seine volle Bewegungsfreiheit sollte wiederhergestellt werden.» Der Bischof sei seit Herbst mindestens viermal zwangsweise an unbekannte Orte gebracht worden und scheine jetzt bei sich zuhause festgehalten zu werden.

Der Vatikan hatte den 54-Jährigen im September zum Bischof der ostchinesischen Millionenstadt Wenzhou ernannt. Doch erkennt ihn die offizielle Patriotische Kirche Chinas nicht an. Die kommunistische Führung in Peking hatte die Beziehungen zum Vatikan 1951 abgebrochen und eine staatliche katholische Kirche gegründet, die die Autorität des Papstes aber nicht anerkennt. Hauptstreitpunkt ist das Recht auf Ernennung der Bischöfe, das beide für sich beanspruchen.

So gibt es immer wieder Streit um die Bischöfe und die Verfolgung von Christen der Untergrundkirche, die dem Papst treu ist. Allerdings sind viele Bischöfe entweder offen oder stillschweigend auch von Rom anerkannt. Wegen der Differenzen hat aber bis heute kein Papst jemals China besucht. Der Botschafter äußerte sich auch besorgt über den Entwurf von nicht näher beschriebenen religiösen Vorschriften, die das Recht auf freie Religionsausübung «weiter beschränken» könnten.

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