Den scharfen Blick bewahren!

„Grauer Star“ (Katarakt) – ist eine der häufigsten Augenkrankheiten im Alter

Der Eingriff ist heutzutage so gering, dass selbst hohes Alter keinen Grund darstellt, sich nicht behandeln zu lassen. Foto: mmphoto / Fotolia.com
Der Eingriff ist heutzutage so gering, dass selbst hohes Alter keinen Grund darstellt, sich nicht behandeln zu lassen. Foto: mmphoto / Fotolia.com

BANGKOK: Als „Grauer Star“ oder Katarakt werden Linsentrübungen bezeichnet, die das Sehen beeinträchtigen. Mit über 40 Prozent aller hochgradigen Sehminderungen gilt diese Augenerkrankung als eine der häufigsten weltweit. Symptome sind: das Blendungsempfinden ist erhöht, das Sehen wird unscharf, kontrastarm sowie weniger farbig und es kommt zu zunehmender Erblindung. Durch eine Operation lässt sich das Sehvermögen jedoch wieder herstellen.

Ein „Grauer Star“ kann in jedem Lebensalter entstehen. Jugendliche, Kinder, zuweilen sogar Neugeborene, können davon betroffen sein. Am häufigsten jedoch entwickelt sich der „Graue Star“ ab dem 60. Lebensjahr, wenn die Augenlinse zunehmend an Elastizität verliert, sich verhärtet und schließlich eintrübt. Zusätzliche Risikofaktoren sind neben dem Alter eine erbliche Veranlagung und Diabetes. Gerade in tropischen Ländern trägt auch die starke Sonneneinstrahlung dazu bei, dass viele Menschen schon relativ früh am „Grauen Star“ erkranken.

Die Bezeichnung „Grauer Star“ leitet sich von dem deutlich wahrnehmbaren starren Blick der ergrauten Pupille ab, den nicht behandelte und daher erblindete Patienten haben. Die Augenlinse ergraut, da sich Struktureiweiße in ihr verändern und sich auskristallisieren. Das einfallende Licht kann die Linse nicht mehr ungehindert durchdringen und wird zudem gestreut. Auf diese Weise entstehen auf der Netzhaut keine scharfen Bilder mehr. Der Blick wird durch die getrübte Linse verschleiert und das normale Sehvermögen beeinträchtigt. In der Regel verläuft die Eintrübung sehr langsam, eventuell über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Wenn die Trübung den Alltag und damit auch die Lebensqualität behindert, sollte das erkrankte Auge operiert werden.

Während bei anderen Augenproblemen eine frühestmögliche Diagnose und Therapie über den Erhalt des Augenlichts entscheiden (z. B. beim Glaukom, dem „Grünen Star“ oder einer Makuladegeneration), ist die Behandlung des „Grauen Stars“ meist in Ruhe planbar. Ausschlaggebend ist bei der Behandlung, wie stark die Trübungen den Alltag des Patienten beeinflussen.

Therapie des „Grauen Stars“

Bei beginnendem Altersstar kann zunächst versucht werden, die Brechungsunregelmäßigkeiten der Augenlinse mit entsprechend passenden Brillengläsern auszugleichen. Eine medikamentöse Behandlung gibt es nicht. Die einzig wirksame Behandlungsmöglichkeit bleibt eine Operation, da nur sie das Sehvermögen wiederherstellen kann. Dabei wird die getrübte Linse durch eine Kunstlinse aus Acryl oder Silikon ersetzt. Der Eingriff erfolgt in der Regel in örtlicher Betäubung entweder durch Tropfen oder mittels einer Injektion. Im Bumrungrad International Hospital benutzen die Ärzte den sogenannten Femtosekundenlaser für die Behandlung, der die Genauigkeit des Eingriffs erhöht und die Heilung beschleunigt. Dieser Laser sendet Lichtpulse aus, deren Dauer im Femtosekunden-Bereich liegt und dabei eine Strecke zurücklegt, die etwa hundertmal kleiner ist als der Durchmesser eines menschlichen Haares. Die Entscheidung, welche Art von Kunstlinse am besten geeignet ist, trifft der Augenarzt nach gründlichen Voruntersuchungen in Absprache mit dem Patienten.

Ab 40 regelmäßig zum Augenarzt

Normalerweise wird die Behandlung ambulant durchgeführt und der eigentliche Eingriff dauert nur einige Minuten. Nur wenn der Patient gesundheitlich instabil und auf sich alleine gestellt oder keine augenärztliche Nachbetreuung gewährleistet ist, wird eine Einweisung ins Krankenhaus empfohlen. Am Tag nach der Operation kann der mitgegebene Augenschutz bereits entfernt werden und man kann schon wieder mit den Augen sehen. Es ist jedoch normal, dass das Auge noch für einige Tage gereizt ist. Sollten beide Augen erkrankt sein, wird zunächst das stärker betroffene Auge operiert, das zweite folgt in der Regel einige Tage später, wenn das zuerst operierte Auge reizlos ist.

Empfohlen wird, ab dem 40. Lebensjahr im Abstand von wenigstens zwei Jahren regelmäßig zum Augenarzt zu gehen, selbst wenn es zu diesem Zeitpunkt noch keine besonderen Augenprobleme geben sollte. Neben dem Augeninnendruck wird der Augenarzt dabei einen Sehtest sowie eine Spaltlampenuntersuchung durchführen, bei der die Augenlinse unter die Lupe genommen wird. Das Spaltlampenmikroskop bietet dem Arzt die Möglichkeit, einen scharf begrenzten spaltförmigen Lichtstrahl, dessen Breite veränderbar ist, auf das Auge zu richten. Gleichzeitig hat er die Möglichkeit, dieses durch ein Auflichtmikroskop zu betrachten. Durch verschiedene Belichtungsmethoden und variable Lichtspaltbreiten ist es möglich, fast sämtliche vorderen, mittleren und hinteren Abschnitte des Auges bis hin zu weit in der Peripherie befindlichen Netzhautarealen zu inspizieren. Anschließend untersucht er mit Hilfe des Gerätes auch die Netzhaut und den Sehnerv. Eventuell kommen noch eine Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) oder, je nach Situation und Befunden, weitere diagnos­tische Maßnahmen hinzu.

Die vorliegende Gesundheitskolumne wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Roland Hohmann vom Bumrungrad International Hospital in Bangkok geschrieben. Für weitere Fragen zu den Vorsorge- und Gesundheitsprogrammen steht ein deutschsprachiger Kundenservice zur Verfügung. Kontakt, E-Mail: infogerman@bumrungrad.com.

33 Sukhumvit Road Soi 3

Bangkok 10110

Tel.: 02-667.2000

www.bumrungrad.com

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