Demonstrationen gegen Peking

Foto: epa/Alex Hofford
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HONGKONG (dpa) - Tausende Hongkonger haben am chinesischen Nationalfeiertag gegen wachsende Einflussnahme Pekings in der autonom regierten chinesischen Sonderverwaltungsregion demonstriert. Die Demonstranten beklagten eine zunehmende Beschränkung der politischen Freiheiten in der asiatischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole.

Der Protest richtete sich auch gegen Justizminister Rimsky Yuen, dem die Inhaftierung der drei prodemokratischen Aktivisten Joshua Wong, Nathan Law und Agnes Chow angelastet wird. Die drei Führer der «Regenschirmbewegung», die vor drei Jahren Teile der Hafenstadt lahmlegt hatte, sitzen Haftstrafen von sechs bis acht Monaten ab.

Die Demonstranten beklagten politische Verfolgung. Die Peking-treuen Kräfte unterdrückten das Recht auf freie Meinungsäußerung, kritisierte die Partei Demosisto, die 2016 von den drei Aktivisten gegründet worden war und sich für freie Wahlen einsetzt. Hongkong sei schrittweise mit einer «autoritären Ära» konfrontiert.

Sei der Rückgabe 1997 an China wird die einstige britische Kronkolonie nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» eigenständig regiert. Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik genießen die sieben Millionen Hongkonger Demonstrations- und Pressefreiheit, aber können ihre Regierung trotz anderslautender Versprechen beim Souveränitätswechsel bisher nicht frei wählen.

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