Demokratie-Marsch verhindert, Aktivisten verhaftet

Die Protestaktion am Dienstag war die größte ihrer Art seit dem Militärputsch im Jahr 2014. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Die Protestaktion am Dienstag war die größte ihrer Art seit dem Militärputsch im Jahr 2014. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Ein Großaufgebot von 1.000 Polizisten hat zum 4. Jahrestag des Militärputsches am 22. Mai 2014 den von Pro-Demokratie- und Wahlen-jetzt-Aktivisten geplanten Marsch zum Regierungssitz unterbunden. Laut dem stellvertretenden Ministerpräsidenten General Prawit Wongsuwon wollten Sicherheitsdienste verhindern, dass bewaffnete Männer aus dem Hinterhalt auf Demonstranten schießen, um eine Krise herbeizuführen.

Seit dem Morgengrauen hatte die Polizei die Mehrheit der pro-demokratischen Demonstranten an der Thammasat-Universität eingeschlossen, wo sie über Nacht ihr Lager aufgeschlagen hatten. Etwa 100 Demonstranten marschierten auf der Ratchadamnoen Avenue. Sie rufen „Prayut, verschwinde!“ und „Lang lebe die Demokratie.“ Die Protestführer sagten, sie wollten zum Government House marschieren und eine Wahl innerhalb dieses Jahres fordern. Kurz bevor sie die Brücke Makkawan Rangsan erreichten, wurde die Gruppe von Polizisten geblockt.

Am späten Vormittag reichte die Junta Anklagen gegen die Protestführer ein und beschuldigte sie unautorisierter Demonstrationen. Vier führende Aktivisten wurden festgenommen und zur Polizeistation Phayathai gebracht, drei weitere zur Polizeiwache Chanasongkram. Daraufhin wurde die Kundgebung beendet. Sie war eine der größten Protestaktionen, seitdem das Militär unter General Prayut Chan-o-cha Thailands bislang letzte demokratisch gewählte Regierung 2014 gestürzt hatte.

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Jürgen Franke 24.05.18 14:10
Herr Paierl, offensichtlich versteht
jeder Mensch etwas anderes unter Demokratie. Wie sich zukünftig die Mehrheitsverhältnisse im Parlament zusammensetzen, können wir als Ausländer lediglich aufmerksam betrachten. Zur Kritik besteht keine Veranlassung, da man davon ausgehen kann, dass die thailändische Bevölkerung eine für sie richtige Lösung finden wird.