Das Wetterphänomen El Niño - China öffnet Staudamm

Zwischen Dürren und Überschwemmungen in Südostasien

Das Wetterphänomen El Niño - China öffnet Staudamm

BANGKOK (dpa) - Das globale Klimaphänomen El Niño sorgt vielerorts für extreme Wetterbedingungen.

Weil seine Auswirkungen oft in der Weihnachtszeit bemerkt wurden, wurde es El Niño getauft, Spanisch für «das (Christ)kind». Nach Angaben der UN-Nothilfeorganisation OCHA sind weltweit mehr als 60 Millionen Menschen von El Niño betroffen. In Südostasien, aber auch in Mittelamerika, Südafrika und Ostaustralien häufen sich dadurch Dürren und Waldbrände. Im zentralen und östlichen Afrika sowie in weiten Teilen Südamerikas wird dagegen mit mehr Überschwemmungen gerechnet.

Gewöhnlich treiben Passatwinde warmes Wasser an der Pazifik-Oberfläche in Äquatornähe nach Westen. Dadurch gelangen auch feuchte Luft und Niederschläge an die Ostküsten von Australien und Südostasien. Vor der Westküste Süd- und Mittelamerikas kann kaltes und fischreiches Wasser aufsteigen. Diese Luft- und Meeresströmungen haben sich verändert. Das Wetterphänomen wirkt sich alle paar Jahre besonders aus. Die gegenwärtigen El-Niño-Auswirkungen gehören der US-Klimabehörden (NOAA) zufolge zu den stärksten bislang dokumentierten.

China öffnet Staudamm zur Bewältigung von Dürre in Vietnam

China will mit der Öffnung eines Staudammes seinen Nachbarn Vietnam bei der Bewältigung einer schweren Dürre unterstützen. Wie ein Sprecher des Außenministeriums in Peking am Dienstag mitteilte, werde der Jinhong-Damm im Südwesten Chinas in den kommenden Wochen weiter geöffnet, damit über den Mekong-Fluss mehr Wasser in das Nachbarland gelangen kann.

Vietnam leidet unter der schwersten Dürre seit 90 Jahren. Laut Regierungsangaben seien bereits 139 000 Hektar Reisfelder beschädigt worden. Mehr als 195 000 Familien im Land haben laut UN-Angaben zu wenig Wasser, um ihren Tagesbedarf zu decken.

Wie auch andere wichtige Flüsse in Asien, nimmt der Mekong seinen Ursprung im chinesischen Teil des Himalaya. Viele Nachbarländer kritisieren China deshalb für den Bau von Staudämmen zur Stromerzeugung, weil sie fürchten, dass so weniger Wasser bei ihnen ankommt. Der Mekong fließt durch China, Laos, Myanmar, Thailand, Kambodscha und Vietnam.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Sitting Bull 17.03.16 09:22
Da kommt ein Desaster auf uns hier zu......
Auch hier vertrocknet der Norden . Die Reispreise steigen bereits, wie ich gestern feststellte. Wir ein interessantes Jahr. Vor diesen Daemmen wurde lange gewarnt.