Nicht nur politisch war 2011 ein ereignisreiches Jahr. Zwischen Thailand und Kambodscha flammte im Februar an der Grenze zu Sisaket der Streit um das Tempelgelände Preah Vihear erneut auf. Beide Seiten setzten Artillerie ein. Bis Mitte April kamen 14 Soldaten und Zivilisten ums Leben. Bei den schwers­ten Überschwemmungen des Landes nach tagelangem Dauerregen starben im Süden 60 Menschen. Die Marine setzte den Hubschrauberträger Chakri Naruebet ein und evakuierte Touristen von den Inseln im Golf von Thailand. Nachfolgend ein Rückblick auf die besten Nachrichten des Jahres 2011.

In fünf Jahren keinen Strand mehr

Die Erosion am Strand von Pattaya erreichte einen kritischen Stand. Forscher der Chulalongkorn-Universität prophezeiten: Wenn nicht umgehend nachhaltige Maßnahmen ergriffen werden, wird es im Touristenzentrum in fünf Jahren keinen Strand mehr geben. Sie schlugen vor, mit 200.000 Kubikmetern Sand eine 4,48 Kilometer lange Strandfläche auf eine Breite von 30 Metern zu erweitern.

Ampeln an- und wieder abgeschaltet

Die in Pattaya entlang der beiden Umgehungsstraßen installierten, angeblich intelligenten Überwachungskameras stellten sich als Flop heraus. Fest stand: Die Stadt hätte sich die Investition in Millionenhöhe sparen können. Kameras in Verbindung mit Signalanlagen verkürzten weder die Staus noch brachten sie mehr Verkehrssicherheit. Kaum hatte die Stadtverwaltung die Ampeln freigeschaltet, stauten sich auf den Hauptverkehrskreuzungen Autos auf viele hundert Meter. Weil auf der städtischen Hotline die Beschwerden zunahmen, wurde die Freischaltung umgehend zurückgenommen. Da die Ampeln zuvor bei vier Fahrtrichtungen schier endlos lange Rot zeigten, hatten Motorrad- und Autofahrer an den wenig frequentierten Kreuzungen kurz nach rechts und links geschaut und das Rotlicht ignoriert.

Mimmo von der Red Lips Bar ist tot

Domenico Tarallo, der Besitzer der „Red Lips Bar“ in Lamai/ Koh Samui und besser bekannt als „Mimmo“, verstarb im Alter von 46 Jahren. Der in der Schweiz aufgewachsene Italiener erlag in einem Mietshaus in Hua Thanon einem akuten Herzinfarkt.

Russische Clans in Pattaya und Phuket

In den vom Enthüllungsportal WikiLeaks veröffentlichten US-Depeschen kamen auch die beiden Touristenzentren Pattaya und Phuket vor. Danach beobachteten amerikanische, in Bangkok stationierte Diplomaten argwöhnisch die enger werdenden Beziehungen zwischen Bangkok und Moskau. In Thailand urlaubten inzwischen fast eine Million russische Staatsbürger, und als unerwünschter Nebeneffekt wuchs die Macht mafiöser Clans und Großkrimineller. Dass die organisierte Kriminalität Russlands in Thailand Fuß gefasst hatte, war nicht neu. Darauf verwiesen seit Jahren lokale Medien und führende Polizeibeamte. Neu war, dass sich US-Diplomaten um den Rechtsstaat Thailand sorgten und die Kontakte zwischen Thais und Russen skeptisch verfolgten.

Geburt im Verkehrsstau

Jeden Monat erblicken in Bangkok viele Neugeborene das Licht der Welt im Verkehrsstau. Schnelle Hilfe versprechen zwei Verkehrspolizisten, die sich mit ihren Motorrädern durch das Verkehrschaos schlängeln und als ausgebildete Geburtshelfer junges Leben retten. DER FARANG präsentierte der Leserschaft einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen eines Geburtshilfeseminars, wo Ordnungshüter zu Hebammen-Polizisten ausgebildet werden.

Jörg Dunsbach neuer Pfarrer in Bangkok

Pfarrer Jörg Dunsbach aus dem Bistum Trier übernahm im August die Leitung der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Bangkok. Nach der Priesterweihe 1995 in Trier war er Kaplan und Vikar in Saarbrücken, Lantershofen, Pluwig und Dillingen/ Saar. Vor seiner Übersiedlung nach Bangkok war er in den Pfarreien Tawern, Temmels, Wasserliesch, Oberbillig, Könen und Nittel tätig. Ohne Zweifel brachte Pfarrer Dunsbach frischen Wind nach Bangkok und bekleidet auch heute noch das Amt des katholischen Auslandspfarrers in der Hauptstadt.

Artur Bergk wurde 70 Jahre alt

Artur Bergk, Mitbegründer des Mainzer Forum-Theaters „unterhaus“ und einer der wichtigsten Protagonisten, der die Kabarett-Geschichte Deutschlands 40 Jahre lang entscheidend mitgeprägt hatte, wurde von seinen lieben Freunden anlässlich seines 70. Geburtstags mit einer großen Party in Pattaya überrascht.

Drei „Katoeys“ als Flugbegleiter

Erstmals hatte eine thailändische Fluggesellschaft „Katoeys“ als Kabinenpersonal eingestellt. Unter den eingestellten 17 Frauen und 10 Männern als Flugbegleiter der im Vorjahr gegründeten thailändischen Fluggesellschaft PC Air waren drei des sogenannten dritten Geschlechts, darunter die Miss Tiffany Universe 2007. „Nong Film“ hatte sich als Modell und Filmschauspielerin einen Namen gemacht.

„Bamboo“: Die Frau ging von Bord

Hania und Matthias Bück, das sympathische Paar aus der VOX-Serie „Good Bye Deutschland – Die Auswanderer“ hatten sich getrennt. So kochte fortan im Maenamer Restaurant „Bambo Grill & Bar“ nur noch der Chef. Die Geschäftsführerin ging von Bord und zurück in die Heimat. „Vielleicht war am Ende nur noch die Arbeit und kein Eheleben mehr vorhanden, sehr wahrscheinlich habe auch ich im Alltagsstress nicht mehr die richtigen Worte gefunden“, so Matthias gegenüber dem FARANG.