Das Beste aus dem Jahr 2009

In der vorliegenden Ausgabe präsentiert die Redaktion einen Rückblick auf die besten FARANG-Nachrichten aus dem Jahr 2009. Im Bangkoker Nachtclub Santika brach in der Silvesternacht ein Großbrand aus. 67 Gäste kamen ums Leben, über 240 Menschen erlitten zum Teil schwere Verbrennungen. Wenige Wochen nach der Schließung beider Bangkoker Airports bezifferte die Bank of Thailand die Einnahmeausfälle der Wirtschaft auf 290 Milliarden Baht. Der Streit zwischen Thailand und Kambodscha um den historischen Tempel Preah Vihear eskalierte. Bei einem mehrstündigen Feuergefecht kamen vier Soldaten beider Nationen ums Leben, mehrere wurden verletzt. Beide Länder gaben der Gegenseite die Schuld an dem Zwischenfall.

Liegestühle blieben leer

Die weltweite Finanzkrise, mehr noch die politischen Unruhen mit der einwöchigen Schließung der beiden Bangkoker Flughäfen hatten Pattayas Tourismusindustrie zu Weihnachten und bis ins neue Jahr hinein das schlechteste Geschäft seit zehn Jahren gebracht. Zu viele der etwa 70.000 Zimmer aller Preisklassen blieben leer, ebenso Liegestühle an den Stränden Wongamat, Pattaya und Jomtien. Thailands Hotels mussten wegen ausbleibender Gäste Verluste von 140 Milliarden Baht hinnehmen.

„Thambun“ im Medienhaus

Viele Gäste kamen am 11. Januar zum neuen FARANG-Medienhaus in der Soi Photisarn, um an der traditionell thailändischen Hauseinweihungszeremonie teilzunehmen. „Thambun“ heißt wörtlich übersetzt: selig machen. Damit meinen die Thais, dass man im Allgemeinen durch Geben, Unterstützen, Beitragen, Aufopferung, Spenden usw. Verdienste sammelt und damit eventuell Seligkeit erwerben kann.

CentralFestival eröffnet

Ob es Gelb- oder Rothemden gefiel oder nicht: Wenn es darum geht, Massen auf die Straßen zu bringen, ist die Fun-Bewegung immer noch die erfolgreichste, war sich Autor Michael Lenz sicher. Pattaya stellte das mit der tollen „Electric“-Mardi-Gras-Parade zur Eröffnung der supermodernen Shopping- und Freizeitmall CentralFestival Pattaya Beach eindrucksvoll unter Beweis. Tausende Besucher strömten am 23. Januar an die Beach Road und in das neue Einkaufsparadies. Das Verkehrschaos in der Stadt war zu erwarten.

Polizei stürmte Swinger-Party

Bangkoks Polizei stürmte in einem Hotel eine Swinger-Party. Ein Brite hatte diese Zusammenkunft mit Partnertausch organisiert. Der 54-Jährige und seine thailändische Frau wurden festgenommen, die Partygäste nach Zahlung eines Bußgeldes von jeweils 1.000 Baht auf freien Fuß gesetzt. Unter den 23 Teilnehmern waren zehn Thai-Frauen, 13 Männer, unter anderem aus den USA, Frankreich, Australien, Indien und China. Sie hatten über die Webseite des Briten von der Swinger-Party erfahren und für die Sexspiele 3.000 Baht gezahlt. Der Festgenommene soll in Bangkok und Pattaya in den letzten drei Jahren mindestens 100 dieser Partys veranstaltet haben.

Starker Anstieg der HIV-Rate

Ungeschützter Sex mit wechselnden Partnern hat die Zahl der HIV-Infizierten ansteigen lassen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatten sich von 1984 bis September 2008 1,2 Millionen Thais mit dem tödlichen Virus infiziert. Über 92.000 Personen starben seitdem an Aids. Um einen weiteren Anstieg der Infektionen zu verhindern, ließ das Disease Control Department 20 Millionen Kondome verteilen.

Verkehrsaufklärung auf Thailändisch

Die Polizei begann damit, blutige Unfallszenen nachzustellen und erhoffte sich davon eine abschreckende Wirkung. Doch ob eine solche Szene mit einer blutverschmierten Puppe vor einem Unfallfahrzeug tatsächlich die hohe Zahl der Verkehrsunfälle reduzieren hilft, erschien in den Augen der FARANG-Redaktion fraglich. Denn ein Großteil der thailändischen, aber auch ausländischen Motorisierten kümmert sich herzlich wenig um Regeln und Verkehrserziehung.

Einreiseverbot für Thaksin Shinawatra

Nach England hatte auch Japan ein Einreiseverbot für den gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra verhängt. Diplomaten in Tokio verwiesen auf ein Gesetz, das Ausländern die Einreise untersagt, die zu einer Haftstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt wurden und deren Einspruch vor dem Berufungsgericht abgeschlossen ist. Aus Regierungskreisen in Bangkok verlautete, auch die USA und China würden Thaksin nicht willkommen heißen. Ein Sprecher der Thaksin nahestehenden Partei Puea Thai drohte damit, die über zehn Millionen Anhänger des ehemaligen Regierungschefs könnten seinem Aufruf folgen und Waren aus Ländern, die Thaksin die Einreise verwehren, nicht mehr kaufen.

Björn Jahner gab sein FARANG-Debüt

Mit der Aufmacher-Reportage „One Night in Bangkok“ feierte Björn Jahner sein Debüt im Magazin DER FARANG. In der großangelegten Reportage verfolgte der Autor die Frage, wo das berühmt-berüchtigte Nachtleben in Bangkok brodelt. Er begab sich auf die Suche und landete in der Sukhumvit Road Soi 11. Für einen kleinen Skandal sorgte das aufreizende Foto einer „Herrendame“ im Spiegel der Nacht. Mit einem offenen Schluss ließ er die Leserschaft mit der Frage allein, ob er mit oder ohne Begleitung von „Cake“, ein Mädchen, das in den Worten des Autors ihrem süßen Namen alle Ehre machte, den Spice Club verließ. Dass Herr Jahner nur drei Jahre später im Alter von 30 Jahren die Redaktionsleitung des FARANG übernehmen würde, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand gedacht.

Erster zweistöckiger 7-Eleven

Im Einkaufszentrum Siam Square wurde der erste zweistöckige 7-Eleven-Minimarkt eröffnet. Waren des täglichen Bedarfs fand man im Untergeschoss, das Obergeschoss war für Produkte der Körperpflege und Gesundheit sowie für Zeitschriften und Bücher reserviert.

DER FARANG im Isaan

FARANG-Geschäftsführer Martin Rüegsegger begab sich zusammen mit Journalist Björn Jahner auf eine zweiwöchige Odyssee durch den Isaan, um hinter die Kulissen der Leserschaft zu schauen. Während des Roadtrips stießen die beiden Abenteurer auf eine Thai-Frau, die von ihrem Schweizer Mann über Nacht verlassen wurde, einen von Warzen geplagten Wirt, bei dem keiner essen wollte und Hundefänger, die Dorfbewohner pro abgegebenem Vierbeiner mit einer Plas­tikschüssel entlohnten. Die Reportagen über die Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in den verschiedenen Provinzen des Nordostens entwickelten sich schnell zum Hit und bescherten dem FARANG-Neueinsteiger Björn Jahner ein positives Feedback, weshalb sich die beiden Zeitungsmacher ein Jahr später kurzentschlossen entschieden, sich erneut auf Abenteuertour durch den Isaan zu begeben.

Warum leben Sie in Thailand?

So lautete der Titel einer FARANG-Serie, die sich in Windeseile größter Beliebtheit erfreute. Befragt wurden deutschsprachige Residenten, warum sie das Königreich als ihre Wahlheimat auserkoren hatten. In einigen Fällen bedurfte es viel Zeit, Überredungskünste und der Zusicherung, Namen und bestimmte Ereignisse zu verändern, bis die Befragten zu einer ehrlichen Antwort bereit waren. Da war Johannes B., der in Thailand eine Fabrik für elektrische Geräte leitete und über die lokale Mafia berichtete: „Die Herren holen regelmäßig eine „Kommission“ ab und haben mir zu verstehen gegeben, dass ich größere Probleme bekäme, wenn ich nicht zahlen würde. Trotzdem mache ich gute Gewinne und lebe mit meiner Thai-Frau und den Kindern ziemlich stressfrei. Das ist absolut kein Vergleich zu meinem früheren Leben in Österreich.“ Bei Malermeister Harry R. hingegen sah das Thailand-Resümee weniger rosig aus. Er verkaufte für seine „Liebe des Lebens“ in Deutschland Haus und Hof, wanderte für seine Herzallerliebste nach Thailand aus und kaufte ein Grundstück und Haus auf den Namen seiner Thai-Frau. Als er sie im Bett mit ihrem vorgegebenen „Bruder“ erwischte, war der Traum aus. „Nächsten Dienstag geht mein Flug zurück nach Frankfurt. Bis dahin lebe ich in einem Gästehaus für 300 Baht pro Nacht. Wenn ich heimkomme, bin ich pleite und finde entweder einen neuen Job oder falle dem Staat zur Last“, so der Deutsche.

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