Das Beste aus dem Jahr 2008

Das Beste aus dem Jahr 2008
Das Beste aus dem Jahr 2008

In der vorliegenden Ausgabe präsentiert die Redaktion einen Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse sowie kuriosesten und besten FARANG-Nachrichten aus dem Krisenjahr 2008, das durch die Zuspitzung politischer Probleme und den damit einhergehenden Massendemonstrationen zwischen Gelb- und Rothemden geprägt war. Die People`s Alliance for Democracy (PAD) rief zur „letzten Schlacht“ auf. Tausende Gelbhemden besetzten den internationalen Flughafen Suvarnabhumi und einen Tag später den alten Bangkoker Airport Don Mueang. Beide Flughäfen wurden geschlossen. Die Regierung erklärte den Ausnahmezustand über beide Flughäfen. Hunderttausende Urlauber und Geschäftsleute strandeten in Thailand. Erst nach Tagen wurden die ersten Touristen über U-Tapao und Phuket ausgeflogen.

Sonthi warnte neue Regierung

Putschistenführer Sonthi Boonyaratkalin appellierte an die neu zu bildende Regierung, nicht die gleichen Fehler wie die des gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu machen. Der stellvertretende Ministerpräsident nannte aber keine Details. Er warnte den sich in London im Exil aufhaltenden Thaksin Shinawatra, seine Rückkehr könne zu massiven Demonstrationen führen, wenn er wieder in die gleichen Fehler verfalle. General Sonthi erneuerte die gegen den ehemaligen Regierungschef erhobenen Vorwürfe, wie Machtmissbrauch, Korruption und unwürdiges Verhalten gegenüber dem König.

Neue Tsunami-Alarmbojen

Etwa 250 bis 300 Kilometer vor der thailändischen Küste ließ das National Disaster Warning Center (NDWC) zwei weitere Tsunami-Alarmbojen installieren. Die Regierung hatte dafür 165 Millionen Baht zur Verfügung gestellt. Nach Einschätzung des NDWC-Vorsitzenden Smith Dharmasarojana reichten die zuvor in den sechs Andaman-Provinzen aufgestellten Frühwarnsysteme nicht aus. Um die Bewohner aller Gebiete rechtzeitig informieren zu können, wurden weitere 20 Alarmtürme errichtet, davon zwei auf der Ferieninsel Phuket.

Thaksin beteuerte seine Unschuld

Bei seiner ersten Anhörung vor dem Obersten Gericht wegen Korruption hatte sich der gestürzte Premierminis­ter Thaksin Shinawatra für unschuldig erklärt. Er überreichte den Richtern eine Liste mit 30 Zeugen. Sie sollten zu seiner Verteidigung aussagen. Auf der Liste erschienen mit Chuan Leekpai und Banharn Silpa-archa zwei ehemalige Ministerpräsidenten. Bei einem Landkauf seiner Frau im Jahr 2003 soll der ehemalige Regierungschef seine Macht missbraucht haben. Thaksins Ehefrau Potjaman wurde ebenfalls angeklagt. Sie soll das Grundstück in Bangkok von einer staatlichen Agentur erheblich unter dem damaligen Marktpreis erhalten haben. Als Thaksin Shinawatra vor dem Gerichtsgebäude erschien, wurde er von etwa 1.000 Anhängern begeistert begrüßt. Obwohl dem Ex-Politiker nach seiner Rückkehr aus dem Exil von Richtern untersagt wurde, das Land zu verlassen, hatte das Oberste Gericht eine Ausnahme gebilligt. Thaksin konnte vom 14. März bis zum 10. April nach England zurückkehren und sich dort um seinen im Vorjahr erworbenen Club Manchester City kümmern.

Umgehungsstraße auf eigene Gefahr

Nur „auf eigene Gefahr“ durften Motorisierte die neue Umgehungsstraße in Pattaya befahren. Das hatte die Stadtverwaltung bei einem Gespräch mit Vertretern der Armee unterstrichen. Pioniere bauten entlang der Eisenbahnstrecke zwischen der Soi Chaiyaphruek 3/ Huay Yai und dem Highway 36 die östliche Umgehung, die zweite, westliche Straße wurde von privaten Unternehmen fertiggestellt. Die Armee kritisierte, dass im Bau befindliche Teilstücke von Auto- und Motorradfahrern benutzt wurden, obwohl zahlreiche Hinweisschilder die Durchfahrt untersagten. Der starke Verkehr behinderte die Pioniere und privaten Baufirmen bei der Arbeit.

DER FARANG im neuen Medienhaus

Im 15. Jahr seiner Erfolgsgeschichte zog DER FARANG in eigene Räumlichkeiten in die Soi Photisarn um. Nicht nur das Verlegerehepaar, das gesamte Team freute sich darüber, im neuen, ansprechend gestalteten Medienhaus an einem modernen Arbeitsplatz neue tolle Geschichten und Nachrichten zu produzieren.

Werbegag sorgte für Chaos

In Bangkok verursachte der Werbegag eines Lebensmittelherstellers Chaos auf öffentlichen Plätzen. Die Firma hatte Pakete mit einem neuen Produkt an zahlreichen Busstationen nicht etwa an Fahrgäste verteilen lassen, sondern sie wurden wahllos an verschiedenen Stellen der Stationen abgelegt. Das Ergebnis war die Auslösung eines Bombenalarms sowie Panik bei den Wartenden. Das alarmierte Sprengstoffräumkommando war schnell zur Stelle und überprüfte die Päckchen mit einem Scanner. Es stellte sich heraus, dass sie Imbisspakete der Marke „Dee Dee“ enthielten, die von der Firma Muspro Co. produziert wurden. Ein handgeschriebener Werbezettel zählte die Filialen einer Imbiss-Kette auf, bei der diese Produkte erhältlich waren. Den ganzen Tag über gingen bei der Polizeistation Lat Phrao unzählige Anrufe ein, die auf weitere „verdächtige“ Funde hinwiesen.

Metro in den roten Zahlen

Drei Jahre nach ihrer Einweihung fuhr Bangkoks Untergrundbahn weiterhin Verluste ein. Nur etwa 195.000 Fahrgäs­te nutzten die täglich auf der 20 Kilometer langen Strecke zwischen dem Hauptbahnhof Hua Lamphong und Bang Sue verkehrenden Züge. Erst bei 300.000 zahlenden Kunden konnte die Bangkok Metro Überschüsse einfahren. Nach Angaben des Unternehmens reichten 210.000 Fahrgäste, um die täglich auflaufenden Betriebskosten zu bestreiten. Das Unternehmen sah sich in der Pflicht, Kredite in Höhe von 11 Milliarden Baht zurückzuzahlen.

Wachsames Auge auf Russen

Oberst Itipon, damaliger Chef der Immigration in Pattaya, hatte seine Beamten angewiesen, ein wachsames Auge auf russische Urlauber und Residenten zu haben. In der Bevölkerung wuchs die Sorge, dass sich mit dem boomenden Tourismus Mafia-Banden aus den ehemaligen Staaten der UdSSR in Pattaya festsetzen. Der Immigration-Chef sagte gegenüber den Webpage-News www.Pattayacitynews.net, er werde die strikte Einhaltung der Gesetze anmahnen. Hotels, Condos und Gästehäuser sollten nach dem Einchecken von Ausländern innerhalb eines Tages Namen und weitere persönliche Details der Immigration mitteilen. Diese Regelung ermögliche es der Polizei, über den Aufenthaltsort von Ausländern ständig informiert zu sein. Oberst Itipon wollte weiter gegen Prostituierte aus Usbekistan vorgehen, die auf der Beach Road und der Walking Street nach Kunden Ausschau halten. Die Immigration kündigte an, ihre Kontrollen zu verstärken und bei Verdacht auf Prostitution den Frauen aus Zentralasien für das Königreich nur eine siebentägige Aufenthaltsgenehmigung auszustellen.

Neues Tor zur Walking Street

Zur Jahresmitte wurde das neue Tor am nördlichen Eingang zu Pattayas Walking Street fertiggestellt. Nach dem Abbruch des alten Wahrzeichens wurde ein großflächiger LED-Bildschirm in den Maßen 10,5 mal 7,5 Meter des südkoreanischen Unternehmens Thai Tenops errichtet (Der überdimensionale Monitor begrüßt auch heute noch die Besucher der sündigen Meile mit Werbebotschaften).

Khun Itthipol neuer Bürgermeister

Pattaya bekam einen neuen Bürgersmeister. Für Itthipol Khunpluem stimmten bei der Kommunalwahl 17.743 Frauen und Männer. Dem deutlichen Wahlsieg war der aufwendigste Wahlkampf in der Geschichte der Touristenmetropole vorausgegangen. Er versprach den Wählern, das tägliche Verkehrschaos durch einen Skytrain zu entschärfen (Khun Itthipol bekleidet bis heute das Amt des Bürgermeisters, auch wenn die Einschienenbahn auch heute noch nicht im Kreis um Pattaya flitzt.).

Big Mac in den Knast geliefert

Einen kulinarischen Geburtstagswunsch hinter Gittern bekam ein Schwede erfüllt, der in Koh Samui eine zweijährige Haftstrafe wegen Marihuana Besitzes und Verkaufes verbüßte. Seine Schwester schickte Geld nach Thailand, um ihm ein Schlemmermenü von McDonald‘s ins Gefängnis bei Hua Thanon liefern zu lassen. Der Mann wurde von einem Polizeispitzel mit acht Joints erwischt, als er ihm diese offensichtlich andrehen wollte. Der Schwede betrieb mit seinem englischen Kompagnon eine Bar auf Koh Tao und war offensichtlich blauäugig in den Schlamassel geraten. Nur durch sein Geständnis verringerte sich seine Gefängnisstrafe von vier auf zwei Jahre.

Es hängt ein Chevy im Flur…

…lautete der Titel zu Volker Klinkmüllers Aufmacherreportage, in der er die neueste Bar am Eingang der Walking Street mit dem wenig originell erscheinenden Namen „Walking Street“ der Leserschaft näher vorstellte. Dass sich der Club auf Anhieb ganz oben in der Beliebtheitsskala der Nachtschwärmer positionieren konnte, lag an dem knallroten Chevrolet Bel Air aus den goldenen 1950er Jahren, der auf verblüffende Weise senkrecht an die Wand des Eingangsbereiches des Etablissements gehängt wurde. In Windeseile entwickelte sich der hängende Chevy zum beliebtesten Fotomotiv Pattayas. „Hier müssen die Urlauber manchmal sogar Schlange stehen, bis sie endlich den gewünschten Schnappschuss einfangen können“, vermochte Klinkmüller zu beobachten.

„Büffel-Schule“ in Sa Kaeo

In der Kasornkasiwit-Schule in der Provinz Sa Kaeo, rund 250 Kilometer nordöstlich von Bangkok, wurden Menschen und Büffel unterrichtet. Die Tiere lernten das Pflügen von Äckern und Landwirte, wie sie mit Büffeln umzugehen haben. Die Schule entstand auf Initiative Ihrer Königlichen Hoheit Maha Chakri Sirindhorn und stand unter der Aufsicht der vom König gegründeten Chaipattana-Stiftung. Das Schulgelände erstreckte sich über 180.000 qm und wies ein landwirtschaftliches Museum, Stallungen für die Tiere und Trainingsgelände auf. Weil Traktoren die Büffel verdrängt hatten, wussten die Landwirte nicht mehr, mit den Tieren beim Pflügen umzugehen. Und die Büffel hatten zu lernen, wie sie den Pflug ziehen mussten.

„Händler des Todes“ verhaftet

Bangkoks Kriminalpolizei und Beamte der amerikanischen Drug Enforcement Administration (DEA) nahmen in einem Hotel an der Bangkoker Silom Road den weltweit gesuchten Waffenhändler Viktor Bout sowie sieben weitere Ausländer fest. Der als „Händler des Todes“ bekannte Russe hatte seit Anfang der 1990er Jahre terroristische Gruppen mit Waffen versorgt, vornehmlich in West- und Zentralafrika. Der ehemalige Offizier der sowjetischen Luftwaffe wurde per Haftbefehl von den Vereinten Nationen (UN) und den USA gesucht.

Mit der Expansion stiegen die Preise

Die bekannte Minimarktkette 7-Eleven befand sich weiter auf Expansionskurs und stampfte in Pattaya eine Filiale nach der anderen aus dem Boden. Aber wer sich in eines der Geschäfte begab, konnte durchaus auch dabei zuschauen, wie die Preise stiegen: Hatte das Unternehmen gerade erst das „Archa Beer“ für sagenhafte 15 Baht pro Dose in das Sortiment aufgenommen, kostete der im Volksmund wegen seines Logos gern als „Pferde-Bier“ bezeichnete Gerstensaft bald darauf schon 16 Baht – und wenige Tage später 19 Baht.

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