Das Beste aus dem Jahr 1995

Das Beste aus dem Jahr 1995

Auch das zweite Jahr des Magazins DER FARANG steckte voller lustiger und spannender News. Die Redaktion präsentiert Ihnen anlässlich des 20. Jubiläums Ihrer Lieblingslektüre eine Zusammenfassung der besten Nachrichten aus dem Jahr 1995 aus ausgewählten Ausgaben.

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DER FARANG Nr. 01/1995:

Am frühen Silvestermorgen schnappte die Polizei einen Italiener, der in Pattaya mit deutschem Falschgeld seine Zeche beglich. Gleich mehrere Opfer erstatteten gegen den 22-Jährigen eine Anzeige, unter anderem tauschte er Blüten im Wert von 4.000 D-Mark im Restaurant Venezia gegen 32.000 Baht ein. In einem abseits gelegenen Kloster in Ayutthaya enthauptete ein Mönch seinen Abt mit einer Axt, da er ihm vorwarf, eine Geliebte zu haben. Er sagte aus, dass er sich zu der Tat durch die Fernsehserie "Pa Boon Jin" inspiriert fühlte. Auch ein anderer Mönch, diesmal aus einem Kloster in Nakorn Si Thammarat, schaffte es mit einem Skandal in die erste FARANG-Ausgabe des Jahres. Er lud einen Polizeioffizier ins Kloster ein, um gemeinsam japanische Pornofilme zu schauen. Dieser zeigte sich alles andere als begeistert und verhaftete den liebeslustigen Mönch. Mit dem neuen Jahr wurde die lange angekündigte Schiffsverbindung zwischen Pattaya und Bangkok in Betrieb genommen. Das Schiff verkehrte zweimal täglich zwischen den beiden Städten. Pro Fahrt wurden 180 Baht (erste Klasse) und 120 Baht (zweite Klasse) verlangt. Der ehrgeizige Plan der Stadtverwaltung, den Stadtstrand auf 2.700 Metern Länge mit Millionen Tonnen an Sand aufzuschütten, um auf der neugewonnenen Fläche Parkanlagen, Parkplätze und ein Kongresszentrum zu errichten, scheiterte an einem Umweltverträglichkeitsgutachten, trotz Bewilligung des Kabinetts.

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DER FARANG Nr. 02/1995:

Am 22. Januar starb Adolf Bauer von Paradise Divers – besser bekannt als Bobby – bei einem Motorradunfall auf der Second Road. Mit einer gemieteten Straßenmaschine krachte der 26-Jährige kopfvoran gegen einen Betonpfeiler. Der Unfallhergang konnte nicht genau geklärt werden. "Bobby lebte vier Jahre in Pattaya und war als lebensfroher Draufgänger bekannt, was sich nicht selten auch in seinem Fahrstil bemerkbar machte", so die damalige Redaktion.

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DER FARANG Nr. 03/1995:

In der Royal Garden Plaza eröffnete am 18. Februar das Kuriositätenmuseum "Ripleys – Believe it or not". "Nach dem Besuch kann das Bedürfnis aufkommen, erstmal eine Stunde auf das Meer hinauszuschauen, um seine Sinne wieder etwas zu besänftigen", so die damalige Redaktion. "Raub-CDs jetzt auch in Thailand" lautete eine weitere Schlagzeile, nachdem auf Bangkoks Patpong-Markt die ersten Raubkopien von Musik-CDs auftauchten. Pro Kopie wurden damals 250 Baht verlangt (und somit um ein Vielfaches mehr, als im heutigen MP3- und Internetzeitalter).

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DER FARANG Nr. 04/1995:

Die Hamburger Touristen Inge, Erich, Gustav und Gerda zeigten sich empört über die plötzliche Abholzung der legendären Strohpilze am Strand in Jomtien seitens der Stadtverwaltung. Auch Liegestuhlvermieterin Lek war wütend und berichtete dem FARANG, dass pro Tag lediglich nur noch knapp zehn Urlauber ihre Dienste aufsuchen würden, nur, um dann gleich wieder wegzugehen. Den neuen Plastiksonnenschirmen mochte keiner etwas abgewinnen. Peter Wirthlin von der SP Swiss Bar an der Beach Road – besser bekannt als "Schweinepeter" – feierte am 20. Februar seinen 46. Geburtstag und kündigte gleichzeitig seinen Rückzug aus dem Bargeschäft an. Fortan sollte der stämmige Emmentaler Dani die Zapfhähne der Bar übernehmen. Denn Peter hatte neue Pläne: Zusammen mit seiner Frau Lek wollte er in ihrer Heimatstadt Uttaradit eine Schweinemastfarm eröffnen (Heutzutage betreibt Peter in Uttaradit das Swiss Garden Steak House. Denn schnell wurde ihm klar, dass das Leben als Schweinebaron nicht die Erfüllung war).

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DER FARANG Nr. 05/1995:

In Nordpattaya wurde ein 85-jähriger Pädophiler verhaftet. Der Franzose bestritt seinen Unterhalt damit, Nacktbilder und Pornovideos mit minderjährigen Thai-Mädchen ins Ausland zu verkaufen. Der Mann war geständig, sagte jedoch aus, dass er die Mädchen stets für ihre Dienste entlohnte. Für großes Aufsehen sorgte das Attentat auf Kampol Kiartikamhaeng, Präsident des "Pattaya Reporter Clubs" und Herausgeber der Zeitung "Pattaya Weekly". Der 48-Jährige wurde auf der South Pattaya Road gezielt erschossen und verlor bereits 1988 durch eine Autobombe ein Bein. Als Täter wurde Kampols Teilhaber am "Center Pub", Amnuey Kulchim, vermutet, der nach der Tat jedoch unauffindbar war.

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DER FARANG Nr. 06/1995:

Bereits zwei Wochen nach dem Mord an Zeitungsherausgeber Kampol Kiartikamhaeng (siehe DER FARANG Nr. 05/1995) gelang es der Polizei, die drei geständigen Attentäter festzunehmen. Sie erhielten vom bereits zuvor verdächtigten Amnuey Kulchim den Mordauftrag. Amnuey bezahlte an einen Mittelsmann 300.000 Baht, die Mörder erhielten für die Ausführung der Tat 5.000 Baht. Am 6. April eröffnete der legendäre Moon River Pub auf dem Gelände des Thai Garden Resorts an der North Pattaya Road, der bis heute als populärer Spot der nächtlichen Partygänger gilt.

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DER FARANG Nr. 07/1995:

Die deutsche Fluggesellschaft LTU dementierte das sich hartnäckig verbreitende Gerücht, dass die Airline bald den U-Tapao Airport nahe Pattaya anfliegen würde. "(…) Das ist unrealistisches Wunschdenken der Hoteliers aus Pattaya und der Ostküste", so der damalige Bangkok-LTU-Manager Raymond Honings gegenüber dem FARANG. Eines der letzten geographischen Geheimnisse der Welt, die Quelle des Mekong-Flusses, wurde von einem französisch-britischen Expeditionsteam gelüftet. Von nun an wusste man, dass die "Mutter aller Flüsse" am Rup-sa-Pass und somit an der Wasserscheide zwischen dem Yangtse und dem Mekong im Nordosten Chinas entspringt.

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DER FARANG Nr. 08/1995:

Sieben Gäste einer Geburtstagsfeier im "Pa Kluay"-Restaurant wurden bei einem Handgranatenanschlag getötet und 27 Personen verletzt. Als Täter wurden zwei Männer verdächtigt, die zuvor bei einer Straßenkeilerei aufgefallen waren.

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DER FARANG Nr. 09/1995:

Ein großflächiger Ölteppich an Pattayas Stränden sorgte für empörte Urlauber und verzweifelte Strandbetreiber.

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DER FARANG Nr. 10/1995:

Bangkoks Verkehrspolizisten wurden mit Gasmasken ausgestattet, nachdem bekannt wurde, dass fast jeder an einer Ampelkreuzung stehende Polizist an Lungenerkrankungen und Vergiftungserscheinungen litt. Der Bangkoker "Sanam Chai"-Park zwischen dem Außenministerium und dem Saran Rom-Palast wurde als Homostrich der Hauptstadt ausgemacht. Nächtlich trafen sich hier 200 bis 300 Homosexuelle, um Sex zu kaufen oder verkaufen. In Pattaya sorgte das nicht eingehaltene Versprechen der Roong Ruean Coach Co. für Aufruhr unter Urlaubern, während der Fahrt im klimatisierten Bus von Pattaya nach Bangkok eine gratis Coca Cola zu bekommen. Pongsa Gorasri, damaliger Generalmanager des Busunternehmens, wies dies zurück: "Wir bieten allen Fahrgästen, die den vollen Fahrpreis bezahlen, einen Softdrink umsonst. Die Passagiere können ihre Tickets am Wechselkiosk nahe der Fahrscheinverkaufsstelle gegen ein Freigetränk eintauschen." Die Frage, wie die Fahrgäste jedoch in den Bus gelangen sollten, wenn sie ihr 66 Baht-Ticket gegen eine 10 Baht-Cola eingetauscht hatten, ließ er unbeantwortet.

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DER FARANG Nr. 11/1995:

Erstmals erschien DER FARANG mit einer reduzierten Seitenauflage. Grund für diese Sparmaßnahme stellten die rapide in die Höhe geschossenen Papier- und Druckkosten dar. So lag der Preis für Zeitungspapier 1994 bei 350 US-Dollar pro Tonne, ein Jahr später bereits bei 1.000 US-Dollar pro Tonne. Am 17. Juni eröffnete an der Second Road das Big C Supercenter. In Schweden wurde das erste europäische Gerichtsverfahren gegen einen Touristen geführt, der wegen sexuellen Handlungen mit Minderjährigen im Ausland angeklagt wurde. Der 68-jährige Schwede wurde 1993 mit einem 13-jährigen Thai in seinem Hotelzimmer in flagranti ertappt.

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DER FARANG Nr. 13/1995:

Turban tragende Sikhs wurden durch ein königliches Dekret von der neuen Helmpflicht für Motorradfahrer befreit. Kommentar der damaligen Redaktion: "Oben ein Hütchen, unten ein Tütchen.!"

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DER FARANG Nr. 15/1995:

Der amerikanische Geschäftsmann Ted Joffe erregte während eines Fluges mit Thai Airways International von Bangkok nach Osaka (Japan) den Argwohn des Flugpersonals, da er die angebotene Bordverpflegung verweigerte und nur einen Softdrink zu sich nahm. Bei der Ankunft wurde er von der Flughafenpolizei erwartet und sollte einer Leibesvisitation unterzogen werden mit der Begründung, dass "sein Verhalten an Bord den Verdacht hervorrief, dass er Drogen nach Japan schmuggeln würde". Natürlich hatte er keine Drogen im Gepäck.

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DER FARANG Nr. 17/1995:

Pery Donald Rudd, stadtbekannter Besitzer der damaligen "Rendezvous"-Gaybar wurde in seinem Mietshaus erschlagen vorgefunden. Als Tatwaffe wurde ein Dreikantholz beschlagnahmt. Nach Aussage der Nachbarn hatte Rudd gerne eine Schar hübscher Jungen und Ladyboys um sich. Anfänglich stand sein Lebensgefährte Joe unter Mordverdacht, wurde jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen. Dieser sagte aus, dass der 58-Jährige Streit mit einem anderen Ausländer gehabt hätte, dem Rudd eine hohe Summe Geld schuldete.

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DER FARANG Nr. 18/1995:

In dieser Ausgabe sorgte eine Panne der Redaktion für einige Schenkelklopfer unter der Leserschaft: Die Seite 13 des Magazins war eine leere Seite!

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DER FARANG Nr. 20/1995:

Ein russischer Tourist erlitt beinahe einen Herzinfarkt, als ihm für einen einwöchigen Hotelaufenthalt in Pattaya eine Rechnung von 58.345 Baht präsentiert wurde. Seine erste Reaktion, die Kassiererin zu erwürgen, wurde jedoch durch die Einsicht gedämpft, dass er in berauschtem Zustand nach Moskau telefoniert hatte und dabei vergaß, den Hörer wieder aufzulegen.

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DER FARANG Nr. 22/1995:

Das erste Mal seit Bestehen des FARANG präsentierte die damalige Redaktion ihrer Leserschaft Nachrichten und Berichte auf 24 Seiten. (In der Dezemberausgabe DER FARANG Nr. 26/2012 konnte die heutige Redaktion voller Stolz mitteilen, erstmals einen Seitenumfang von 76 Seiten zu präsentieren. Zum Vergleich: Die Erstausgabe DER FARANG Nr. 01/1993 hatte 16 Seiten). bj

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.