Formel-1 Auftaktrennen in Melbourne

 Archivbild. Foto: epa/Oliver Multhaup
Archivbild. Foto: epa/Oliver Multhaup

MELBOURNE (dpa) - Der Titelverteidiger startet von Pole in die Saison. Mercedes-Star Hamilton wird direkt der Gejagte sein. Wie werden Vettel und die anderen es versuchen? Ferrari hat den Vorteil, den Briten taktisch unter Druck setzen zu können. Es gibt aber noch mehr Beachtenswertes.

Sebastian Vettel hat mehrere Möglichkeiten, auch wenn Startplatz drei keine ideale Ausgangsposition für das Saisonauftaktrennen der Formel 1 ist. Zusammen mit Ferrari- Teamkollege Kimi Räikkönen kann er Titelverteidiger Lewis Hamilton aber vor allem taktisch unter Druck setzen.

Der Champion ist vorerst allein und muss auch noch gegen die beiden Red Bulls kämpfen, die auf etwas härteren Reifen zunächst länger draußen bleiben können, bis sie die Gummis wechseln.

Worauf man beim Großen Preis von Australien achten sollte:

DER START

Es geht um 7.10 Uhr MESZ los. Und dann wird es gleich richtig spannend im Albert Park von Melbourne. Attackieren Räikkönen und Vettel von Position zwei und drei Polesetter Hamilton gleich bis zur ersten Kurve? Bis zum Rechtsknick kann schon viel passieren: 2002 flog Ralf Schumacher mit seinem Williams-BMW über den Ferrari mit dem damaligen Fahrer Rubens Barrichello. Schumacher war dem Brasilianer ins Heck gefahren und dann abgehoben.

Aber auch die beiden aktuellen Scuderia-Piloten sind gewarnt: 2017 in Singapur crashten sie beim Start und schieden aus. Gefahrenpotenzial steht auch hinter dem Trio mit Attacke-Pilot Max Verstappen im Red Bull, dazu Kevin Magnussen und Romain Grosjean, die im Haas die besten Grid-Platzierung des US-Teams bestätigen wollen und für heikle Manöver immer mal gut sind, und Lokalmatador Daniel Ricciardo. Der zweite Red Bull-Fahrer startet wegen einer Strafe von Rang acht.

DIE TAKTIK

Gelingt es Vettel und/oder Räikkönen nicht gleich am Start, Hamilton zu überholen, dürfte Ferrari auf die Boxenstopp-Strategie setzen. Holt die Scuderia einen der beiden beiden Piloten früher rein zum Wechsel der Reifen, muss Mercedes mit Hamilton handeln, sonst droht Platz eins futsch zu sein. Der Brite ist erst mal auf sich gestellt. Teamkollege Valtteri Bottas startet nach seinem Qualifikations- Unfall, den er glimpflich, das Getriebe seines Silberpfeils aber nicht schadlos überstand, nur von Rang 15.

Dass auch noch Red Bull mit beiden Fahrern attackieren wird, macht es für Hamilton nicht leichter. Verstappen und Ricciardo starten auf den supersoften, alle anderen in den Top Ten auf den schnelleren ultrasoften Reifen. Dadurch können Verstappen und Ricciardo länger draußen bleiben bis zum ersten Boxenstopp. Das könnte sich auszahlen, denn generell ist Überholen in Melbourne schwer.

DER SPRITVERBRAUCH

Haas-Teamchef Günther Steiner macht keinen Hehl daraus: «Wir müssen Sprit sparen. Ich denke, jeder muss das.» Sprit sparen heißt, nicht volle Pulle fahren. Haas bekommt den Antrieb von Ferrari. Vermutet wird, dass die Scuderia schon in Barcelona bei den Testfahrten mit dem Spritverbrauch zu kämpfen hatte, bei den Mercedes-Motoren soll das nicht so der Fall gewesen sein. Es könnte mit entscheidend sein beim Rennen über 58 Runden auf dem 5,303 Kilometer langen Kurs.

STARS VON MORGEN

Es gibt sie nicht mehr, die Grid Girls. Stattdessen setzt die Formel 1 in diesem Jahr auf die Stars von morgen: Kids, die selbst im Rennsport schon aktiv sind, dürfen die Fahrer vor dem Start begleiten.

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