Dalai Lamafeiert seinen 80. Geburtstag ein zweites Mal

Foto: Hannah Mckay, epa
Foto: Hannah Mckay, epa

PEKING: Nach dem tibetischen Kalender feierte die tibetische Exilregierung in diesem Jahr den Geburtstag des 14. Dalai Lama bereits am 21. Juni. Demnach wurde er am fünften Tag des fünften Mondes geboren. Nach gregorianischem Kalender, der unter anderem in Deutschland gilt, wurde der jetzige Dalai Lama am 6. Juli geboren.

Tibet - das «Dach der Welt»

Tibet liegt auf einem zwischen 3600 und 5200 Meter hohen Plateau und wird deshalb auch «Dach der Welt» genannt. Vom 15. Jahrhundert an entwickelte sich das buddhistische Königreich nördlich des Himalayas zu einem Mönchsstaat mit dem Dalai Lama als geistliches Oberhaupt und Lhasa als Hauptstadt. 1950 marschierte die chinesische Volksbefreiungsarmee in Tibet ein.

Seither wehren sich die Tibeter gegen die Fremdherrschaft. 1959 brach in Lhasa ein Volksaufstand aus, der blutig niedergeschlagen wurde. Der Dalai Lama flüchtete mit seinen Gefolgsleuten ins indische Exil. Dort sitzt die tibetische Exilregierung. 1965 bildeten die Chinesen die Autonome Region Tibet, die halb so groß ist wie das alte Siedlungsgebiet. Heute leben dort etwa drei Millionen Menschen.

Der 14. Dalai Lama im Steckbrief

Der Dalai Lama ist geistliches Oberhaupt der Tibeter, Sinnbild des gewaltlosen Widerstandes dieses Volkes gegen China, ein Mann weiser Worte und vor allem ein großer Versöhner.

  • Geburt am 6. Juli 1935 in einem Dorf im Nordosten Tibets.
  • Der Zweijährige Lhamo Dhondup wird als Reinkarnation des Dalai Lamas erkannt; er bekommt seinen Mönchsnamen Tenzin Gyatso.
  • Ausbildung in Logik, tibetischer Kunst und Kultur, Sanksrit, Medizin und buddhistischer Philosophie
  • Schon als 15-Jähriger übernimmt er nach dem Einmarsch der chinesischen Truppen die religiöse und politische Führung der Tibeter.
  • Neun Jahre versucht er mit der chinesischen Regierung zu verhandeln; 1959 sieht er sich zur Flucht nach Indien gezwungen.
  • Demokratisierung der tibetischen Exilregierung mit Sitz im indischen Dharamshala bis zur Abgabe des Amtes 2011.
  • Reden vor dem US-Kongress und dem Europäischen Parlament 1987/1988.
  • Friedensnobelpreis 1989 für seinen gewaltlosen Kampf.
  • Reisen in 67 Länder auf sechs Kontinenten, aber nie zurück nach Tibet.
  • Autor und Co-Autor von mehr als 100 Büchern.

Ein weiterer Artikel zum 80. geburtstag am 21. Juni

Quelle: Andreas Landwehr, Sunrita Sen und Doreen Fied

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