Daimler stellt Manager in China nach Streit mit Einheimischen frei

Foto: epa/Marijan Murat
Foto: epa/Marijan Murat

PEKING (dpa) - Bei einem Streit mit Chinesen in Peking vergreift sich ein deutscher Spitzenmanager im Ton. Der Autokonzern Daimler hat einen deutschen Top-Manager in Peking freigestellt, weil er Chinesen beleidigt haben soll.

Ein solches Verhalten spiegle in keiner Weise die Werte von Daimler wieder, teilte das Unternehmen am Montag in einer Erklärung mit. Der leitende Angestellte der Lastwagen-Sparte in China soll während eines Streits auf einem Parkplatz die Einheimischen als «Bastarde» beleidigt und beim anschließenden Streit mit Augenzeugen Pfefferspray versprüht haben.

Die Aussagen des Managers waren von chinesischen Medien und in sozialen Netzwerken öffentlich gemacht worden. Der Vorfall sei «abträglich für das Ansehen unseres Unternehmens und unangemessen für einen Manager unserer Marke», hieß es in der Erklärung. Der Streit sei mittlerweile einvernehmlich beigelegt worden, die Auseinandersetzung eine «rein private Angelegenheit» des Managers gewesen. Das Unternehmen hatte sich bereits für das Verhalten des Mitarbeiters entschuldigt und Konsequenzen angekündigt.

Von wem die Aussagen des Managers veröffentlicht wurden, war nicht bekannt. In den sozialen Netzwerken attackierten viele Nutzer den Manager, mehrfach verbunden mit persönlichen Drohungen sowie der Veröffentlichung von Name, Adresse und Nummernschild. Er solle sich dafür offiziell entschuldigen, hieß es unter anderem auf Weibo. Andere Nutzer kommentierten, dass dieses Verhalten kein gutes Licht auf Deutschland und Ausländer in China werfe.

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Jürgen Franke 26.11.16 10:44
Hier stelle ich mal eine ausnahmsweise eine Frage,
da ich normalerweise lediglich Berichte kommentiere: Wie ist es möglich, dass ein Leser dieser Zeilen, eine Verbindung von dieser Mitteilung der Redaktion zu meiner Person herstellen kann?. Ich habe weder etwas gegen Mercedes, noch viel weniger gegen Chinesen.
Jürgen Franke 24.11.16 10:44
Das Verhalten eines deutschen Managers
im Ausland ist leider niemals Privatsache. Das steht in seinem Arbeitsvertrag und verdeutlicht ferner die Höhe seiner Vergütung. Im Gegensatz zu Politikern, die Chinesen schon mal als Schlitzaugen bezeichnen können, weil sie, zu ihrer Entschuldigung, eine Rede "frei von der Leber weg" gehalten haben halten. (Fall: Oettinger)