Clinton startet neue Angriffe gegen Trump

Hillary Clinton geht in die Offensive. Das Rennen wird enger, eine Erhebung sieht Trump wenige Tage vor der Wahl sogar vorn. Und der Wirbel um das FBI reißt nicht ab. Foto: epa/Cristobal Herrera
Hillary Clinton geht in die Offensive. Das Rennen wird enger, eine Erhebung sieht Trump wenige Tage vor der Wahl sogar vorn. Und der Wirbel um das FBI reißt nicht ab. Foto: epa/Cristobal Herrera

WASHINGTON (dpa) - Wenige Tage vor der Wahl in den USA hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton noch einmal zum Gegenangriff gegen Donald Trump ausgeholt. Bei einem Auftritt im besonders umkämpften Bundesstaat Florida zielte sie auf dessen frauenverachtende Kommentare ab. Trump habe in den vergangenen Jahren viel Zeit damit verbracht, Frauen zu erniedrigen und zu beleidigen, sagte sie. Begleitet wurde sie von der ehemaligen Schönheitskönigin Alicia Machado, die Trump 1996 wegen ihrer Figur verhöhnt hatte.

Clinton war in den vergangenen Tagen in die Defensive geraten, nachdem das FBI ihre E-Mail-Affäre wieder auf die Agenda gebracht hatte. Trump holte in Umfragen auf.

Der Republikaner machte Wahlkampf in Pennsylvania und Wisconsin. Er sprach sich erneut dafür aus, die Gesundheitsvorsorge «Obamacare» abzuschaffen. Das System, das Präsident Barack Obama eingeführt hat, steht derzeit stark in der Kritik, weil die Beiträge im kommenden Jahr um bis zu 25 Prozent steigen.

Trump lag am Dienstag zum ersten Mal seit Mai in einer Umfrage des Senders ABC und der «Washington Post» vor Clinton. Der Republikaner kam mit 46 Prozent auf einen Punkt mehr als die Demokratin.

Als Grund wurde ein abnehmender Enthusiasmus für Clinton vermutet. Während Trumps Werte seit der neuen FBI-Veröffentlichung zu E-Mails aus Clintons Umfeld am Freitag zugenommen hätten, seien Clintons gesunken.

Andere Umfragen sehen Clinton weiter mit Abstand vorne. Entscheidend ist weiter die Zahl der Wahlmänner, die die Kandidaten in allen Bundesstaaten auf sich vereinigen können. Die Mehrheit liegt bei 270. Hier liegt Clinton in den maßgeblichen Erhebungen weiter deutlich vor Trump. Das Portal RealClearPolitics, das seit Monaten einen Querschnitt aller Umfragen erhebt, sieht Clinton nach wie vor mit 2,2 Punkten in Front. Der weiteste Abstand betrug sieben Punkte, das war vor gut zwei Wochen.

Entscheidend ist nicht die US-weite Lage, sondern die Situation in den sogenannten Swing States. Das sind diejenigen der 50 Bundesstaaten, deren Wahlausgang aufgrund von Traditionen und Bindungen nicht von vorneherein feststeht. In Swing States wie Pennsylvania, Colorado, Virginia oder North Carolina liegt Clinton vorn. Das bevölkerungsreiche Florida, wegen seiner vielen Wahlmänner besonders wichtig, ist derzeit ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Trump.

Für neuen Wirbel sorgte am Dienstag unterdessen, dass das FBI Dokumente zu einer umstrittenen Begnadigung von Bill Clinton veröffentlichte. An seinem letzten Amtstag als Präsident hatte dieser 2001 dem Finanzier und Steuerflüchtling Marc Rich Amnestie erteilt. Das FBI untersuchte den Fall. Die Begnadigung stand in der Kritik, weil Richs Ex-Frau zu den größten Geldgebern der demokratischen Partei gehörte und auch Hillary Clinton finanziell unterstützt hatte.

Marc Rich war 1983 wegen einer Anklage in die Schweiz geflüchtet, und stand lange Zeit auf der «Most-Wanted»-Liste des FBI.

Der Sprecher der demokratischen Präsidentschaftskandidatin, Brian Fallon, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, der Zeitpunkt der Veröffentlichung sei merkwürdig.

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Jack Norbert Kurt Leupi 05.11.16 10:45
Der 53.Staat/Herr M.Dong
Ich habe natürlich"gutmütigerweise "die von den 50 Staaten abhängigen ,Puerto Rico als 51. und der District of Columbia als 52.Staat , aufgenommen ,somit kommt die BRD als 53.Staat ins Ranking ! Das werden Sie aber als US-Spezialist nicht anerkennen wollen, weil es natürlich nicht offiziell ist ! Anders gesehen kann man auch die Hillary Clinton oder Donald Trump mit Entourage als "Staat" sehen, im Sinne " L`état c`est moi " ! Die beiden "führen" sich ja auf wie Sonnenkönige/in !
Mike Dong 04.11.16 21:03
D 53. Staat der USA
Na jetzt frage ich mich natürlich wie der 51. und der 52. Staat heisst, da die USA nur 50 hat.
Jürgen Franke 04.11.16 11:14
Guten Abend Herr Stevens, eigentlich ist es ein
Trauerspiel, dass sich ein Land wie die USA zwischen zwei, eigentlich so unterschiedlichen Kandidaten entscheiden muss. Bedauerlich aber auch, weil wir mit diesem Land sehr eng befreundet sind, so dass auch unser Wohl von der Regierung, die zu wählen ist, beeinflusst wird. In einer Woche ist alles entschieden, und die Medien kennen dann die Person, auf die sie ihr Augenmerk richten müssen.
Jack Norbert Kurt Leupi 04.11.16 11:14
Schlammschlacht und
Verlogenheit auch in der BRD ! Was erwartet man denn anders ? Solange Germany als 53.Bundesstaat der USA zählt und Mme.Chancelière an der Leine der amerikanischen Präsidenten wackelt und die Untertanen - Rolle spielt , sich ausspionieren und blossstellen lässt , wen wunderts ? Und sollte die perverse Halloween-Figur Trump gewählt werden, hat Angie noch einen neuen "Knutsch-Partner" an ihrer Seite ! Good luck in the near future !
Beat Sigrist 03.11.16 16:44
Der Kongress sollte diese Wahlen 2016
sofort annullieren, den die USA macht sich in der ganzen Welt noch mehr lächerlicher und unglaubhafter durch und dieses Wahlprozedere - welches in einem Hollywoodfilm enstanden sein könnte.Was hat diese gekaufte und gesteuerte und verlogene Wahl noch mit Politik zu tun ? Weder Sie noch er sind fähig dieses Land zu führen und zu vertreten. Beide haben weder die Ausbildung und Intelligenz oder politisches Feingefühl um die USA wieder auf den richtigen Pfad zu bringen.Das Amerika von früher ist zerstört worden von allen Parteien in der Innenpolitik wie auch in der Aussenpolitik.Eine ehemalige Wirtschaftsmacht wurde zerstört und liegt mit ausgestreckten Armen und Beinen am Boden und schreit um Hilfe und die ganze Politelite hat kläglich versagt.Die USA braucht eine neue Regierung welche aus mehreren Parteien besteht zu gleichen Teilen mit einer abgemagerten Struktur bis nach unten.Es kann doch nicht sein , dass ein gewählter Präsident keine Handlungsfreiheit besitzt und bei jedem Entscheid zittern muss ob er diesen nun ausführen darf oder nicht. Vielleicht sollte auch die ganze politische Regierungsstruktur neu geordnet werden in den USA. Es gibt ein paar Länder im Westen wo sie sich Ideen holen könnten wie man ein Land führen und leiten sollte.Ich möchte hier aber kein Land nennen sonst werde ich wieder von einigen unzufriedenen und unglücklichen Auswanderer aus Europa welche hier in Thailand leben bombardiert. Smile !
Jack Norbert Kurt Leupi 03.11.16 16:44
Clinton versus Trump
The show must go on ! Die grösste politische Schlammschlacht ist in einem Zeitalter angekommen, wo die politischen Hofnarren den Unterschied zwischen Wirklichkeit und Fantasie nicht mehr unterscheiden können ! Zu diesem Schichtwechsel im Withe House haben sich zwei Marionetten beworben , die vom "Tuten und Blasen" keine Ahnung haben ! Trotzdem liegt die "Schützenliesel" Hillary an der Wallstreet vorne , weil sie einen berechenbareren Kurs fährt ! Der "Steuerhinterzieher und Faschist " Trump hingegen, der aus dem Bauch raus Hass und Unruhe schürt , beweist, dass er strategisch nicht sinnvoll handelt ! Trotzdem bleibt die Frage, ob Trump mit dieser Strategie am Schluss doch noch gewinnt und dem Land und der Welt mehr Probleme als Lösungen bringt ? Warten wir also auf den Wahl-und Zahltag !