Canetti-Stiftung in Zürich

Foto: dpa/Manfred Rehm
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ZÜRICH (dpa) - Das Werk des 1994 in Zürich gestorbenen Schriftstellers Elias Canetti («Masse und Macht») soll in den nächsten beiden Jahrzehnten als kritische Gesamtausgabe erscheinen. Das teilte die Tochter des Nobelpreisträgers, Johanna Canetti, am Montag in Zürich mit. Sie hat dort deshalb die Canetti-Stiftung gegründet.

Die Stiftung verwalte auch den Nachlass von Canettis erster Frau, der Dramatikerin Veza Canetti (1897-1963), hieß es. Elias Canetti habe verfügt, dass der Nachlass nur in Etappen zugänglich gemacht werde. Die letzte Frist laufe 2024 ab. Im Stiftungsrat sitzen nach diesen Angaben neben Johanna Canetti die Rechtsanwältin Karen Schobloch und der Canetti-Herausgeber Kristian Wachinger.

Canetti lebte als Kind einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie in Bulgarien sowie Manchester, Wien, Zürich und Frankfurt. 1938 floh die Familie vor den Nationalsozialisten nach Großbritannien. Canetti nahm die britische Staatsbürgerschaft an. In späteren Jahren siedelte er nach Zürich über. Er schrieb auf Deutsch, den Nobelpreis für Literatur erhielt er 1981.

In Russe, der Geburtsstadt Canettis in Bulgarien, gibt es seit 1992 bereits eine Canetti-Gesellschaft. Sie würdigt das Werk Canettis und setzt sich für den Wiederaufbau der Zivilgesellschaft nach dem Ende des Kommunismus ein.

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