Bundeswehrjets zwingen Passagiermaschine zur Landung in Stuttgart

Foto: epa/Patrick Pleul
Foto: epa/Patrick Pleul

STUTTGART (dpa) - Wenn die deutschen Behörden keinen Funkkontakt zu einem Flugzeug herstellen können, rücken Bundeswehrjets aus. Am Himmel über Stuttgart war das am Samstagabend der Fall. Das brachte 211 Reisende in eine missliche Lage - und führte auch zu heftigen Knallgeräuschen.

Wegen eines unterbrochenen Funkkontakts haben zwei Bundeswehrjets eine koreanische Passagiermaschine zum Stuttgarter Flughafen begleitet und zum Landen gebracht. Die Boeing 777 der Korean Air war mit 211 Passagieren am Samstagabend auf dem Weg von Seoul nach Zürich, als der Funkkontakt abbrach, wie eine Sprecherin des Stuttgarter Airports sagte. Daraufhin waren die Abfangjäger aufgestiegen - was im Großraum Stuttgart zu zwei Überschallknalle führte. Nachdem das Flugzeug sicher gelandet war, wurde festgestellt, dass das Funkgerät defekt war, wie die Reutlinger Polizei am frühen Sonntagmorgen mitteilte.

Die Passagiere mussten die Nacht in Flughafengebäuden verbringen. Um die Zeit seien keine Busse mehr zu organisieren gewesen, sagte die Flughafen-Sprecherin. Zudem habe es keine ausreichenden Hotelkapazitäten gegeben. Auch mit einem anderen Flieger wären die Fluggäste am Abend nicht mehr weitergekommen: Der letzte Start ist dort nur bis 23.00 Uhr erlaubt. Verspätet war die Maschine nach Angaben des Airports ohnehin schon: Eigentlich hätte sie um 19.25 Uhr in Zürich landen sollen. Die Flughafensprecherin sagte nach der Landung, das Flugzeug bleibe zur Überprüfung und eventuellen Instantsetzung vorerst dort.

Die Polizei Reutlingen teilte mit, die beiden Düsenjäger seien mit Überschallgeschwindigkeit angeflogen und hätten so die Knallgeräusche erzeugt. Dadurch hätten Polizei und Rettungsdienste vermehrt Notrufe registriert: Bei der Polizei gingen in 30 Minuten etwa 250 Anrufe ein.

Erst am Vorabend hatte eine ägyptische Passagiermaschine Überschallflüge zweier Bundeswehrjets in der Grenzregion von Hessen und Bayern ausgelöst. Auch in dem Fall hatten die deutschen Behörden keinen Funkkontakt zu dem Flugzeug herstellen können und routinemäßig die Luftwaffe alarmiert.

Nötig wurde das Eingreifen der Abfangjäger in dem Fall nicht - die Besatzung des Fliegers zum Flughafen Münster/Osnabrück meldete sich via Funk, noch bevor die Jets aufgeschlossen hatten. Sie hatten zuvor vermutlich eine falsche Frequenz eingestellt.

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TheO Swisshai 18.07.17 10:30
@Mike Dong / Krieg
Es sieht so aus als wären Sie, wegen meinem witzig gemeinten Kommentar zu einem anderen Thema, immer noch SAUER auf mich. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, weshalb Sie mich mit Ihrem "Wie süß!" so blöd anmachen. Trotzdem wäre es nicht nötig, dass Sie mir deswegen zuerst etwas unterstellen, um danach darüber herziehen zu können. Es ging nämlich nie um die Frage, ob der D-Luftraum sicher sei oder nicht und auch nicht darum, ob man ihn mehr oder weniger überwachen soll oder nicht. Lesen Sie am besten nochmals meinen Kommentar, dann werden Sie feststellen, dass es mir um die Bemerkung von Herrn Franke ging, Deutschland befinde sich im KRIEG. Weiter würden Sie erfahren, das ich an der Überwachung des Luftraumes nichts auszusetzen hatte, sondern lediglich versucht habe, Herrn Franke diesbezüglich zu beruhigen, dass der D-Luftraum genug gesichert sei, obwohl sich Deutschland im Krieg befindet. So weit so gut. Konnten Sie mir dieses Mal bis hierher folgen ? Sehr schön ! Nun erklären Sie mir bitte nochmals, was Sie mit Ihrer Bemerkung über die Polizei in Cambodia sagen wollten ?
Mike Dong 17.07.17 10:34
Hr.SwissHai
Wie süss ! Sie waren noch nie z.B. in Cairo, Hurghada, Scharm el Sheik ? Lächerliche Kontrollen. Für ein paar Dollar geht alles. Cockpittüren bei Egypt Air ist öfter mal offen, auch während des Fluges. Nur ein Beispiel. Sicherlich isg in vielen Airports der Welt ist vieles möglich. Aber das ist nur meine Meinung. Wenn Sie denken, daß D's Luftraum sicher ist, will ich Ihren Traum nicht weiter stören. Und in Cambodia sind die Polizisten ehrlich - ehrlich !
TheO Swisshai 17.07.17 08:57
@Mike Dong / Nein
Nein, Highjacking hab ich nicht vergessen, nur ausser Acht gelassen. Es sollte nämlich für Terroristen heutzutage nicht mehr möglich sein, in ein Cockpit einzudringen um das Flugzeug zu entführen. Statt Teppichmesser, müssten sich die Entführer mit Nagelfeilen als Waffen zufrieden geben, da ja jetzt den Passagieren vor dem Einsteigen sogar die Nagelscheren konfisziert werden.
Mike Dong 16.07.17 22:19
@Hr.SwissHai
Haben Sie in Ihrem Gedankengang evtl Highjacking vergessen ?
TheO Swisshai 16.07.17 21:07
@Jürgen Franke / Krieg
Lieber Herr Franke, aufpassen ist immer gut, da haben Sie vollkommen recht. Nur kann ich mir ehrlich gesagt mit bestem Willen nicht vorstellen, wer Deutschland mit einem Flugzeug angreifen könnte. Der IS und die Taliban kommen nicht in Frage, da sie keine Flugzeuge haben. Die Türken sind noch immer NATO-Partner, sie könnten allerdings das Risiko eines Luftangriffes sowieso nicht eingehen, da die Gefahr zu groß wäre, dass dabei eigene Landsleute getroffen würden. Blieben noch die Syrier. Ein syrischer Bomber auf dem Weg nach Deutschland, würde ziemlich schnell auffallen und käme mit Sicherheit, nicht mal in die Nähe der deutschen Grenze. Ihre Angst ist daher absolut unbegründet.
Jürgen Franke 16.07.17 18:43
Es ist wichtig, aufzupassen, was im Luftraum
über Deutschland passiert, denn auch wir befinden uns im Krieg.