BERLIN (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bricht am Mittwochabend zu einem Besuch nach Indien auf. Neben den politischen Gesprächen mit dem indischen Präsidenten Ram Nath Kovind und Premierminister Narendra Damodardas Modi ist vor allem seine Rede an der Universität Delhi (Freitag) interessant. Steinmeier ist nicht das erste Mal in Indien. Bereits als Außenminister besuchte er das Land mehrmals.
Indische Studierende sind in Europa durchaus gern gesehen. Denn besonders viele von ihnen interessieren sich für die sogenannten MINT-Fächer: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Auch das hat Indien vom bitterarmen Schwellenland mit katastrophal schlechter Infrastruktur vor allem im Hochtechnologiebereich zum globalen Spieler gemacht.
Gerade in diesen Fächern werden Fachleute in Europa gebraucht. Und Europa steht hier in Konkurrenz zu den USA, das weiterhin das Hauptzielland indischer Studierender ist. Allerdings sieht man inzwischen, dass das Interesse hier nachlässt. Beobachter gehen davon aus, dass die Ausländerpolitik von US-Präsident Donald Trumps mit ein Grund dafür ist.
Grundsätzlich besteht großes Interesse der deutschen Wirtschaft an einer intensiveren Zusammenarbeit mit Indien. Mit seinen 1,3 Milliarden Menschen hat es eine ähnlich große Bevölkerung wie China. Auf dem Subkontinent winkt daher ein riesiger Absatzmarkt.
Zuletzt lag das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Indien bei rund 17 Milliarden Euro, davon exportierte Deutschland rund zehn Milliarden Euro. Eigentlich hatte man sich Anfang des Jahrtausends mehr erhofft.
Doch Handelsbeziehungen und Investitionen kommen offenbar nicht wie gewünscht voran. Das zeigt auch das jahrelange zähe Ringen um ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien.
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