Brexit: Österreich fürchtet schwierige EU-Finanzverhandlungen

Foto: epa/Domenic Aquilina
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VALLETTA (dpa) - Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern befürchtet wegen des Brexit schwierige Finanzverhandlungen in der Europäischen Union. Weil Großbritannien als Nettozahler wegfalle, fehlten künftig Milliardenbeträge, sagte Kern am Freitag beim EU-Gipfel auf Malta. «Wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, wie wir das kompensieren können. Das ist besonders für die Nettozahler eine wichtige Frage.»

Größter Nettozahler ist Deutschland, weil es die meisten Einwohner und die stärkste Wirtschaft hat. 2015 zahlte die Bundesrepublik 14,3 Milliarden Euro mehr als sie von der EU bekam. Danach folgte Großbritannien mit 11,5 Milliarden. Finanzielle Unterstützung von der EU erhalten netto vor allem die osteuropäischen und strukturschwachen EU-Staaten.

Österreich hat die EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Hälfte des Jahres 2018, wenn die Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens wahrscheinlich abgeschlossen werden. Kern traf am Freitag am Rande des EU-Gipfels die britische Premierministerin Theresa May zu einem Gespräch.

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