Brachte Ein-Minuten-Telefonat Wende im Bombenfall?

Das ist der Mann, den die Polizei heute verhaftet hat: Ein 28 jähriger, möglicherweise türkischer Abstammung – die bei ihm gefundenen Papiere sind allerdings gefälscht.
Das ist der Mann, den die Polizei heute verhaftet hat: Ein 28 jähriger, möglicherweise türkischer Abstammung – die bei ihm gefundenen Papiere sind allerdings gefälscht.

BANGKOK: Brachte ein nur kurz eingeschaltetes Mobiltelefon den Durchbruch im Ermittlungsfall der Erawan-Bombe von Bangkok? Die Polizei hat heute Vormittag wie bereits aktuell berichtet einen dringend Tatverdächtigen festgenommen.

Aus Polizeikreisen sickerte durch, dass die Auswertung von mehreren tausend Telefonanrufen vor und nach dem Bombenanschlag am 17. August wichtige Hinweise in Richtung des nun Ermittelten erbracht hätten. Er wurde um 11 Uhr in den von ihm zuvor angemieteten Apartments 412 und 414 im zweiten Stock eines Hochhauses in der Soi Chuam Samphan 11 im Stadtteil Nong Jok von einem Sonderkommando von 100 Spezialpolizisten überrascht und verhaftet.

Nachbarn hatten der Polizei entscheidende Hinweise gegeben, da sie Ähnlichkeiten mit dem 28 Jahre alten, möglicherweise türkisch stämmigen Mann und den seit Tagen veröffentlichten Phantombildern feststellten. Ein Polizeisprecher sagte außerdem, dass der Verdächtig für nur eine Minute sein Mobiltelefon eingeschaltet und danach schnell wieder ausgemacht hatte – dennoch Zeit genug für Spezialisten der Telefonüberwachung, ihn zu orten.

Über die Nationalität des mutmaßlichen Bombenlegers vom Erawan Schrein gibt es widersprüchliche Angaben. Landespolizeisprecher Thavornsiri dementierte, dass die türkische Nationalität bestätigt sei. Die im Apartment gefundenen Ausweispapiere des Mannes seien gefälscht und daher eine Zuordnung der Person und seiner Nationalität verfrüht.

Da in beiden Zimmern des Apartmenthauses Utensilien zum Bau von Bomben sichergestellt worden sind, scheint der Fahndungserfolg der Bangkoker Polizei durchschlagend. Sie kommt damit rechtzeitig Kritikern entgegen, die seit einigen Tagen die schleppenden Ermittlungen beklagt hatten und ebenso die vagen Aussagen zu möglichen Tatmotiven.

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