Bordelle lassen Bangkok immer tiefer sinken

Baitoey R Siam (2. v. l.) in einem Musikvideo, das ein Bordell thematisiert. Foto: Khaosod
Baitoey R Siam (2. v. l.) in einem Musikvideo, das ein Bordell thematisiert. Foto: Khaosod

BANGKOK: Die Massage Parlors der Hauptstadt verbrauchen enorm viel Wasser, deshalb zapfen sie das Grundwasser an und sind für das ständige Sinken Bangkoks mit verantwortlich.

Auf dieses Problem macht nach einem Bericht von „Khao Sod“ die Hydrologin und stellvertretende Direktorin der Behörde für das Grundwasser aufmerksam. Laut Aranya Fuengsawat pumpen die Massage Parlors, eine Umschreibung für Bordelle, aus bis zu 100 Meter Tiefe für das Baden der Kunden und zur Reinigung Wasser in ihre Gebäude. Vor einer Reihe von Jahren wurden die Entertainment-Betriebe bestraft, doch diese Kontrollen gibt es heute nicht mehr. Männer suchen sich dort eine Masseuse aus, bekommen eine Massage, ein Bad und haben anschließend Sex.

Der ehemalige Bordellkönig der Stadt, Chuwit Kamolvisit, besaß früher mehrere Massage Parlors und wechselte später in die Politik. Er sagt, für jeden Kunden würden etwa 1.000 Liter Wasser verbraucht, und jedes der bis zu 100 Zimmer würde jede Nacht drei Mal benutzt. So käme ein Bordell in einer Nacht auf einen Wasserverbrauch von bis zu 300.000 Litern. Damit könnten drei Swimming Pools gefüllt werden.

Offiziell sind in Bangkok 120 Massage Parlors registriert, aber die aktuelle Zahl soll weitaus höher sein. Ein Großteil dieser Bordelle befindet sich entlang der Ratchadapisek Road. Bangkok sinkt jedes Jahr um einen Zentimeter, weil das Grundwasser von der Industrie und eben von Massage Parlors angezapft wird. Geht es so weiter, soll Bangkok spätestens in 20 Jahren überspült sein.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Andreas Wuest 09.10.17 09:06
Jetzt hat es wieder stark geregnet und das Grundwasser sollte wieder einigermassen aufgefüllt sein.

Thomas Thoenes 07.10.17 09:17
In 20 Jahren überflutet?
Nun dann dürfte es ja in 10 Jahren soweit sein, dass die Bordelle ihre Pumpen gegen Entsalzungsanlagen tauschen und das einfließende Meerwasser nutzen. :-)
Peter Götsch 07.10.17 09:15
Das ist ja wohl ein Scherz
Haben wir den heute wirklich den 1. April ? Da macht doch jemand ein "Puff" mit der Menge des Wassers das ein Puff verbrauchen soll. Ein tolles Beispiel für "Thailogik", Hauptsache man findet einen noch so abstrusen Grund für ein Problem...
Mike Dong 06.10.17 18:12
@Hr.Berger
Khun Chuvit ist bereits seit mehr als 2 Jahren nicht mehr politisch tätig. Er war davor auch 1 Jahr im Gefängnis.
Uli 06.10.17 15:28
Kann ja gar nicht sein.....
Es gibt keine Prostitution in Thailand und somit gibt es auch keine Bordelle dort, oder? Also muß nach "Thailogik" das Problem mit hohem Wasserverbrauch und sinkendem Wasserstand doch woanders zu suchen sein. Vieleicht sind es ja auch die vielen Hotels und Restaurants die mit ihren vielen Qualitätstouristen den hohen Wasserverbrauch produzieren ;-) Ich glaube man sollte die Einreise der vielen Quallis pro Monat ins Königreich einschränken und die Werbung verbieten wie toll es in Thailand ist. Ach ja und natürlich die Wasserparks sofort schliesen......
Jürgen Franke 06.10.17 10:38
Erfreulich die Gründe zu kennen, warum
Bangkok als Stadt immer weiter sinkt. Es ist nur zu hoffen, dass dieser Vorgang sich nicht auch auf das Niveau generell auswirkt Obwohl es höchst merkwürdig ist, dass die Bordelle die alleinige Schuld trifft.