Boote mit mehr als 250 Rohingya-Flüchtlingen gekentert

Foto: epa/Nyein Chan Naing
Foto: epa/Nyein Chan Naing

TEKNAF (dpa) - Mindestens elf Boote mit Rohingya-Flüchtlingen sind bei der Überfahrt von Myanmar nach Bangladesch in dem Grenzfluss Naf gekentert. Dabei ertranken mindestens acht Menschen, wie die Polizei auf bangladeschischer Seite mitteilte. An Bord jedes Bootes waren nach Angaben eines örtlichen Behördensprechers mindestens 25 Passagiere. Einige von ihnen seien an Land geschwommen, aber viele würden noch vermisst.

Seit dem jüngsten Gewaltausbruch in Myanmars Provinz Rakhine am 25. August flohen mindestens 146 000 Angehörige der muslimischen Minderheit in das Nachbarland, wie ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Mittwoch sagte. Am Vortag hatte er noch von 123.000 geflüchteten Rohingyas gesprochen.

Mindestens 400 Menschen sollen bei der Gewaltwelle ums Leben gekommen sein. Nach eigenen Angaben reagierte Myanmars Armee auf Angriffe auf Polizei- und Militärposten durch aufständische Rohingyas mit einer «Räumungsoperation». Vor der Massenflucht der vergangenen Tage lebten rund eine Million Rohingyas in Rakhine. Sie werden im vornehmlich buddhistischen früheren Birma als illegale Einwanderer aus dem überwiegend muslimischen Bangladesch angesehen und sind staatenlos.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Dienstag in New York gesagt, die Rohingyas seien von dem «Risiko einer ethnischen Säuberung bedroht». Das UNHCR warnte, die Flüchtlingscamps in Bangladesch seien voll. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration brauchen Hilfsorganisationen dringend Geld, um die Ankömmlinge zu versorgen.

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