Boot mit 219 Flüchtlingen vor Myanmar gerettet

Foto: epa/Myanmar Information Ministry
Foto: epa/Myanmar Information Ministry

RANGUN: Die Marine Myanmars hat nach Regierungsangaben am Freitag 219 Bootsflüchtlinge gerettet. Es handele sich ausschließlich um Menschen aus Bangladesch, teilte das Informationsministerium mit. Sie wurden nach diesem Angaben an Land gebracht, versorgt, und sollen demnächst in ihre Heimat zurückgebracht werden.

Die Angaben zur Nationalität der Bootsinsassen sind problematisch. Auf allen anderen Flüchtlingsbooten, die in den vergangenen Wochen in Malaysia und Indonesien die Küsten erreichten, waren überwiegend muslimische Rohingya aus Myanmar. Sie werden in ihrer Heimat verfolgt. Myanmar erkennt die Minderheit nicht an und sagt, es handele sich um illegale Migranten aus dem Nachbarland Bangladesch. Es ist unklar, ob die Menschen, die am Freitag gerettet wurden, sich selbst als Bangladescher bezeichneten oder die Zuordnung von den myanmarischen Behörden stammt.

Menschenrechtler glauben, dass sich noch mehrere Tausend Flüchtlinge auf dem Meer befinden. Die meisten Boote sind völlig überfüllt und die Menschen vegetieren darauf teils seit Wochen unter katastrophalen Zuständen vor sich hin. Die Nachbarländer haben die Boote lange abgewehrt. Diese Woche kam die Kehrtwende: Malaysia und Indonesien erklärten sich bereit, die Menschen vorübergehend aufzunehmen.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Mil Meloni 26.05.15 00:02
Die...
muslimischen Rohingya sind nicht eine friedliche Gruppe wie die Jesiden im Irak, die nur weil sie Fanatikern nicht passen, terrorisiert werden. Schon seit vielen Jahrzehnten gibt es islamistische Gruppen unter ihnen, die Burmesen/Buddhisten immer wieder köpfen und verbrennen. Von Bangladesch her kommt permanenter Zustrom von illegalen Migranten nach Myanmar. Das schafft enorme Spannungen. In Bangladesch weiderum wird die buddhistische Minderheit terrorisiert und Tempel niedergebrannt. Extremistische Gruppe sind z. B. Rohingya Independence Force, Rohingya Patriotic Front Al-Harat-Al Islamia. In Myanmar bekommen die muslimischen Rohingya entsprechende Gegenwehr und drücken sich daher in die Opferrolle. Man spürt auch in hiesigen Medien geradezu eine Begeisterung endlich wieder Muslime als Opfer zeigen zu können, und was das Beste ist, Buddhisten als Täter. Wobei diese sich allerdings nicht auf Buddha berufen und die Messer schwingen.