Polizei fahndet nach thailändischer Frau

Haftbefehle gegen zwei neue Tatverdächtige ausgestellt

Foto: epa/Royal Thai Police
Foto: epa/Royal Thai Police

BANGKOK: Der am letzten Samstag in einem Vorort der Hauptstadt festgenommene Tatverdächtige schweigt. Der mutmaßliche Drahtzieher verweigert die Aussage zu seiner Person und zur Beteiligung an den zwei Bombenanschlägen in Bangkok.

Bei den Verhören waren Dolmetscher für mehrere Sprachen anwesend. Bei ihm wurde zwar ein türkischer Pass auf den Namen Adem Karadag  gefunden, doch dieser ist gefälscht. Und die türkische Botschaft hat Zweifel angemeldet, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen Türken handelt. Laut dem Polizeisprecher Prawut Thawornsiri steht die Behörde in Kontakt mit mehreren Botschaften, um die Nationalität des Mannes zu klären. Er befindet sich derzeit in der Zentrale des 11. Infanterie-Regiments.

Inzwischen sucht die Polizei eine thailändische Frau. Sie soll ein Apartment in Min Buri gemietet haben, in dem die Polizei am Wochenende Materialien zur Herstellung von Bomben gefunden hat. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau die Täter kennt, die am 17. August die Bombe am Erawan-Schrein und einen Tag später am Sathon-Pier haben explodieren lassen. Die Frau soll sich „Mai Sa Loh" nennen und das Apartment Nr. 9106 im dreistöckigen Maimuna Garden Home an der Rat-Uthit Road gemietet haben. Dort wurden Dünger, mehrere Flaschen Blitzpulver, Draht für elektrische Verbindungen, vier Armbanduhren, einer Tischuhr, eine Packung Schrauben, Baumlichter, eine leere Box für eine Walkie-Talkie und ein Radio gesteuertes Spielzeugauto gefunden.

Bei dem Anschlag am Erawan-Schrein waren 20 Menschen getötet und über 120 verletzt worden. Unter den Opfern waren zahlreiche Ausländer.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Dracomir Pires 01.09.15 11:08
Der Verdacht erhärtet sich laufend
Was geneigte Leser schon von Anfang an vermuteten, wird nun laufend bestätigt. Die Tat hatte einen islamistischen Hintergrund. Die moslemischen Frau, die Türken und den Uiguren sind ein unbestreitbares Indiz dafür. Ob es dem Festgenommenen etwas nützt, wenn er eisern seinen Mund hält? Die Thai-Polizei ist sicher weniger zimperlich als jene in Westeuropa ..