Bodenpersonal legt Berliner Flughäfen lahm

Foto: epa/Clemens Bilan
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BERLIN/LEIPZIG (dpa) - Ein Streik des Bodenpersonals an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld hat am Freitag zum Ausfall Hunderter Flüge geführt. Es seien fast alle Verbindungen betroffen, sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. Es ist damit zu rechnen, dass der Ausstand auch zahlreiche Besucher der laufenden Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in der Hauptstadt trifft.

Einige Fluglinien wollten ihre für Berlin bestimmten Flüge umleiten - etwa nach Leipzig und Dresden, deren Flughäfen nach Angaben ihrer Sprecher jeweils mindestens 25 Landungen übernehmen wollten. Die Passagiere sollten von dort aus mit Bussen weiter nach Berlin gebracht werden. Die beiden sächsischen Airports dienten nicht zum ersten Mal als Alternative, sagte der Pressesprecher des Flughafens Dresden, Christian Adler. «Im Moment sind es außergewöhnlich viele Ausweichlandungen.»

In Tegel wurden 466 Verbindungen inklusive Frachtflüge gestrichen. In Schönefeld sollten es laut Flughafengesellschaft mindestens 204 Flüge sein. Der Streik begann am Freitagmorgen um 4.00 Uhr und sollte bis Samstag früh 5.00 Uhr dauern. Auch nach Ende der Arbeitsniederlegungen seien noch Einschränkungen zu erwarten, hieß es bei der Flughafengesellschaft.

Hintergrund des Ausstands ist der andauernde Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Forum der Bodenverkehrsdienstleister, in dem die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert sind. Verdi will deutliche Lohnerhöhungen.

Bisher gebe es keine Streikbrecher, sagte Verdi-Streikleiter Enrico Rümker. «Es arbeitet keiner an den beiden Flughäfen.» In einer Urabstimmung vor rund einer Woche hatten sich 98,6 Prozent der Verdi-Mitglieder für den Ausstand ausgesprochen.

Fluggäste der Fluggesellschaften Lufthansa, Eurowings und Air Berlin könnten ihre elektronischen Tickets für Flüge innerhalb Deutschlands in einen Reisegutschein der Deutschen Bahn umwandeln lassen, teilte die Deutsche Bahn mit. Viele Reisende seien vorab über die Ausfälle informiert worden und gar nicht erst zu den Airports gekommen.

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