Blick in die Zukunft

Blick in die Zukunft
Blick in die Zukunft

Sie kennen gewiss den Spruch "Prognosen sind sehr schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen". Hier in Pattaya kann aber nichts mehr anbrennen, der von der City ausgearbeitete "Master-Plan", auf Deutsch: Gesamtkonzept, Leitplan, Rahmenplanung, wird nun von der DASTA, der Organisation zuständig in Thailand für die "Administration der zweckbenannten Gebiete für nachhaltigen Tourismus", bearbeitet. Ein Riesenprojekt, auf das wir gleich näher eingehen werden. Das Projekt "Modell Pattaya" soll mal als Leitmodell für alle Touristenzentren des Landes gelten.

Auf jeden Fall hat der Plan bei Bauunternehmern und Immobilien-Händlern nach zwei schwächlichen Jahren so etwas wie Euphorie hervorgerufen.

Und Ihr Master-Plan?

Und wie sind Sie persönlich in das neue Jahr gestartet? Es hilft doch alles nichts, es geht weiter wie bis anhin, die selben persönlichen "Mühseligkeiten", weltweit die selben Brandherde, die Finanzwelt hat die Politiker und alles wieder im Griff, Euro und US$ schwach, nur wenigstens in Pattaya wird jeden Tag gefeiert, um die Schuldenlast der Euro-Staaten und der USA zu vergessen, und ein Besuch von Hunderten von Polizisten zur Drogenkontrolle in der Soi 6, am ersten Mittwoch des Jahres, wird eher als volksnahe Begrüßung denn als Störung erachtet.

Das Gesamtkonzept

Der Leitplan sieht so aus: Er besteht aus 132 Projekten zur Infrastruktur-Verbesserung mit einem Gesamtvolumen von 15 Milliarden Baht. Das Ziel ist die nachhaltige Öko-Entwicklung von Pattaya zu einem "weltklassemäßigen grünovativen (grün+innovativ) Touristen-Erholungszentrum am Strand", bis zum Jahre 2017 (Originalton).

Geopfert wurden Ideen wie die von zahlreichen lokalen Mitgliedern bekämpfte Monorail, was aber keinen Einfluss auf die Thailand Welt-Expo 2020 haben wird.

Als Erstes soll ein Zonenplan erstellt werden, mit designierten Bereichen für Unterhaltung und Vergnügen, Natur-Tourismus, Einkauf, Konferenzen etc. und die Stabilisierung der Strände in Angriff genommen werden. Ziel ist die Positionierung von Pattaya als Ganzjahres-Destination für (wasser-)sportliche, aktive und naturbegeisterte Besucher.

Weitere Einheiten des Leitplans betreffen den Umweltschutz, die Müllabfuhr und Verwertung, Verbesserung der miserablen Luftqualität, verbesserte Stadtplanung, mehr Sicherheit für Leben und Besitz, verstopftes Verkehrssystem, Überflutungen, Konservation und Aufbereitung von natürlichen Energien und Umwelt, ein Stopp der Erosion der Strände, der Bevölkerungs-Konzentration in wenigen Zentren, Verbesserung der Trinkwasserqualität.

Ein wahrhaft gigantischer Infrastruktur- und Umweltplan. Wie viel davon wird umgesetzt werden können? Wenigstens sind die Herausforderungen beim Namen genannt worden.Wir sind gespannt auf deren Umsetzung.

เข็นครกขึ้นภูเขา = khen krok khuen phukhao = "das volle Fass den Berg hinaufrollen” oder: das Unmögliche versuchen.

Folglich…

…bleibt zu hoffen, dass Aus- und Durchführung der Projekte von professioneller Hand geleitet werden, und dass die Budgets nicht vertröpfeln. Sonst droht uns ein verfilmungswürdiges Drama wie der Bau der Thappraya Road und der neuen Hauptstraßen in Jomtien. Oder wäre es eher ein Klamauk-Film? Wo außer hier in der Spaß-Stadt hätten sich die Besucher die jahrelange Unbill gefallen lassen?

Immobilienboom?

Die Immobilienbranche ist über den Master-Plan ohne Zweifel euphorisch gestimmt. Nach zwei eher mageren Jahren mit stornierten und verschobenen Projekten geben die besten Experten ohne Umschweif zu, dass Pattaya schon jetzt überbebaut ist, und dass ein enormer Überhang an unverkauften Condos und Häusern besteht. Bis 2017 werden fünfmal mehr Touristen jährlich hier erwartet! Die Baubranche sieht die Preise für Pattaya-Immobilien dennoch explodieren, vor allem die Einheimischen werden als Käufer erwartet, nun, da die Europäer von "reich auf wenig vermögend" herabgestuft worden sind. Als Ersatzkäufer gelten neben den Russen neu die Inder und Chinesen.

Die Immobilienbranche hat noch nie, seit Tausenden von Jahren, etwas von nachhaltigem Wachstum gehalten. Pattaya, ein neues Benidorm im Entstehen?

สร้างวิมานบนอากาศ = sa:ng wima:n bon aka:t = sich ein Paradies aus Luft bauen.

"Letzte Drinks, bitte!"

Seit geraumer Zeit versuchen die Bar-Inhaber die lokale Verwaltung dazu zu bewegen, neu eine offizielle Schließungs-Zeit von 04.30 Uhr festzulegen. Aber die hiesigen Behörden stehen schon in der Kritik der übergeordneten "Nationalen Bestechungs-Bekämpfungs-Kommission" (immer diese Vorliebe für hochtrabende Betitelungen) wegen der flexiblen Handhabung der offiziellen "Sperrstunde". Das Gesuch um Verlängerung wird nun auch im "Modell Pattaya"-Zirkel ausführlich erörtert, im Rahmen der Vergnügungszonen, Öffnungszeiten, Steuern etc., und, reiben Sie sich die Augen, die Tee-Geld-Beiträge an das lokale Aufsichtspersonal wurden aktiv diskutiert, vor allem weil diese durch die Vergabe von neuen Öffnungs-Lizenzen ersetzt würden. Es wird sicher nicht günstiger…

Aber erst einmal wird eine Studie der Vergnügungs-Industrie erstellt, und irgendwelche Entscheide werden nicht vor 2012 gefällt, wenn bis dann das Ganze nicht versandet ist, weil der Status quo doch so gemütlich ist.

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Leserkommentare

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