Bisher heißester Tag des Jahres mit 35,7 Grad

Gewitter in Anmarsch

Kurz und heftig ist die erste große Hitzewelle des Jahres. Doch lange freuen können sich die Deutschen nicht über den Hochsommer: Von Westen nahen Gewitterwolken, Unwetter nicht ausgeschlossen. Foto: epa/Christian Bruna
Kurz und heftig ist die erste große Hitzewelle des Jahres. Doch lange freuen können sich die Deutschen nicht über den Hochsommer: Von Westen nahen Gewitterwolken, Unwetter nicht ausgeschlossen. Foto: epa/Christian Bruna

OFFENBACH (dpa) - Hoch «Wolfgang» hat Deutschland am Donnerstag den bislang heißesten Tag des Jahres beschert.

Die höchsten Temperaturen verzeichnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Obersulm bei Heilbronn in Baden-Württemberg mit 35,7 Grad. Auf den weiteren Plätzen folgen Michelstadt (Hessen / 35,1 Grad), Worms (Rheinland-Pfalz / 35,0 Grad), Darmstadt (Hessen / 34,9 Grad) und Ohlsbach (Baden-Württemberg / 34,7 Grad). Am Abend zogen erste schwere Gewitter auf einer Linie von der Eifel bis nach Schleswig-Holstein von Südwest nach Nordost über Deutschland hinweg, wie DWD-Meteorologe Thomas Ruppert mitteilte. Zahlreiche Unwetterwarnungen waren in Kraft.

Die Hitze hatte auch auf den Verkehr Auswirkungen: Für Autobahnen mit altem Betonbelag hat beispielsweise das Verkehrsministerium Baden-Württemberg eine Tempo-Beschränkung auf 80 Stundenkilometer ausgegeben, damit die Fahrbahnen nicht beschädigt werden. Davon betroffen sind 270 Kilometer unter anderem der Autobahnen 5, 6 und 8. Die Beschränkungen gelten, sobald Temperaturen von mehr als 30 Grad vorausgesagt werden.

In Österreich haben Polizisten ein fünf Wochen altes Baby aus einem aufgeheizten Auto gerettet. Die 30-jährige Mutter war am Bahnhof in Linz zur Toilette gegangen und hatte ihr Baby im Auto zurückgelassen. Passanten fiel das schreiende und völlig verschwitzte Kind auf. Ein Beamter schlug die Seitenscheibe ein.

Wer es am Donnestag nicht schweißtreibend haben wollte, musste an die Küsten in Norddeutschland oder in die Kammlagen der Mittelgebirge fliehen, wo die Temperaturen nicht über angenehme 22 Grad hinauskamen.

Am Freitag könnte es nach Einschätzung des DWD sogar noch heißer werden. Dann verlagere sich die heiße Luft aus Nordafrika in den Osten Deutschlands, wo 36, vielleicht sogar 37 Grad zu erwarten seien, sagte DWD-Meteorologe Simon Trippler. Vom Rekord ist das aber noch etwas entfernt: 40,3 Grad meldete im vergangenen Sommer das bayerische Kitzingen, so heiß war es in Deutschland noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.

Im Westen ziehen am Freitag schon Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen auf. Gleich drei Tiefs - «Lea», Neele» und «Marine» - haben Kurs auf Mitteleuropa genommen. Die drei werden am Freitag über den Britischen Inseln, der Nordsee und Deutschland erwartet. Sie vertreiben «Wolfgang» immer weiter nach Osten. Die Gewitter werden sich am Freitag nach Berechnungen der Meteorologen bis auf eine Linie Vorpommern - Hessen - Baden-Württemberg nach Osten vorarbeiten.

«Am Samstag erreichen die teils heftigen Schauer und Gewitter den Osten, wo noch Reste der heißen Luft liegen», sagte Trippler. Im Westen schaut dann schon wieder die Sonne heraus bei nur noch 21 bis 26 Grad.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.