Billigschnaps getrunken - mindestens 82 Tote

Foto: epa/Hotli Simanjuntak
Foto: epa/Hotli Simanjuntak

JAKARTA (dpa) - Mindestens 82 Menschen sind auf der indonesischen Insel Java durch selbstgebrannten Billigschnaps ums Leben gekommen.

Die Opfer starben diesen Monat in der Provinz Westjava und in der Hauptstadt Jakarta, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Mehr als 80 weitere Menschen seien mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Die Behörden von Bandung, der Provinzhauptstadt Westjavas, hatten zuvor einen Gesundheitsnotstand ausgerufen.

In Indonesien - mit mehr als 220 Millionen Muslimen das weltweit bevölkerungsreichste muslimische Land - sind Bier, Wein und Schnaps verhältnismäßig teuer. Deshalb kaufen viele Menschen Alkohol aus Schwarzbrennereien. Häufig wird dabei Methanol verwendet, das hoch giftig wirken kann. Immer wieder kommt es auch zu Todesfällen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

aurel aurelis 12.04.18 16:56
LIBERAL
Blauäugige in Europa, besonders in Deutschland bezeichnen Indonesien immer wieder als liberales islamisches Land. Enissa Amani trug das Märchen beim letzten "Hart aber fair" vor. Es stimmte schon zu Zeiten von Scholl-Latour, selig, nicht mehr. Auch der Kalkkopf Kienzle träumt noch davon. Vielleicht liegt das an der Vernebelung durch Alkohol. In der Provinz Aceh bauten christliche Sozialwerke nach dem Tsunami tausende Häuser. Da galt schon die Scharia. Kürzlich wurde verfügt, dass sie auch für die Buddhisten und Christen gilt. Inzwischen haben es viele Provinzen Aceh nachgemacht. Kapellen wurden angezündet, niedergerissen. Treffen sich jetzt Christen zum Beten in ihren Häusern, werden sie öfters angezündet. Nix Aufklärung, nein zunehmende Verhärtung! Aber Alkohol wird offensichtlich weiterhin getrunken.