Besetzer

Oskar fragt: Wem gehört der öffentliche Raum? Dem Staat, der Provinzverwaltung, der Stadt oder Privatleuten? Fakt ist, dass immer mehr Unternehmen und Privatpersonen den öffentlichen Raum besetzen.

In Strandnähe werden Condominien und Hotels mit Blick aufs Meer hochgezogen. Auf dem Sand stehen schon bald Liegestühle und Sonnenschirme. In der Werbung heißt es auf farbigen Plakaten: Privatstrand. Strandläufer dürfen sich glücklich schätzen, wenn sie den privaten Strand direkt am Meer, von Sicherheitsleuten zur Eile angetrieben, passieren dürfen.

Bürgersteige und Fahrbahnen gelten als öffentlicher Raum. Dennoch machen sich Händler Tag und Nacht auf Gehwegen breit. Als Folge müssen Passanten auf die stark befahrenen Straßen ausweichen.

Geschäftsleute stellen vor ihren Läden ein No Parking-Schild und auf der Fahrbahn zwei ausgediente Plastikhocker auf, auf denen eine lange Latte liegt. Der Abschnitt ist nicht für Kunden reserviert, sondern für die eigene Limousine. So wird öffentlicher Raum eingezogen. Oder von Motorradtaxifahrern requiriert.

In Pattaya können Motorisierte davon ein Lied singen. Seit Jahrzehnten besetzen Verleiher von Autos und Motorrädern die Beach Road; inzwischen ebenso Nebenstraßen und Teile der Second Road. Autofahrer haben einen glücklichen Tag, wenn sie auf den gut drei Kilometern der Beach Road ihren Wagen abstellen können. Zu jeder Zeit dürfen das Taxifahrer im absoluten Halteverbot – ungestraft! Alle Bemühungen der Stadtverwaltung, die Fahrzeugverleiher von der Beach Road zu vertreiben, stießen trotz eindeutiger Beschlüsse des Stadtrates ins Leere.

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