Bericht: Türkei will Österreich auf Nato-Ebene abstrafen

Foto: epa/Berk Ozkan
Foto: epa/Berk Ozkan

BERLIN (dpa) - Das neutrale Österreich soll einem Zeitungsbericht zufolge auf Betreiben der Türkei von allen wichtigen Partnerschaftsprogrammen der Nato ausgeschlossen werden. Die Regierung des Nato-Staates Türkei reagiere mit einem solchen Veto auf anhaltende Forderungen aus Wien nach einem Abbruch der EU-Beitrittsgespräche und auf Kritik österreichischer Politiker an Präsident Recep Tayyip Erdogan, berichtet die «Welt» (Dienstag) weiter. Die Entscheidung solle am heutigen Dienstag fallen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf hohe Nato-Diplomaten.

Demnach wollen die Nato-Staaten beschließen, die Zusammenarbeit mit den 41 Partnerstaaten aus Europa, Asien und ehemaligen Sowjetrepubliken wie Georgien oder der Ukraine so zu reformieren, dass künftig jedes Land einzeln ein Abkommen mit der Nato vereinbart. Damit soll die wegen Österreich seit mehreren Monaten für alle Partnerländer bestehende Blockade der militärischen Zusammenarbeit aufgehoben werden.

«Präsident Erdogan wird sich mit der Isolierung des wichtigen Partnerlandes Österreich innerhalb der Nato am Ende leider durchsetzen», kritisierte ein Spitzendiplomat des westlichen Verteidigungsbündnisses. In Nato-Kreisen hieß es demnach aber, man wolle das «ärgerliche Thema» vor dem Nato-Treffen am Donnerstag, an dem auch US-Präsident Trump teilnimmt, vom Tisch haben. Allein beim Nato-Friedenseinsatz im Kosovo ist das Partnerland Österreich mit mehr als 400 Soldaten vertreten und gehört damit zu den wichtigsten Truppenstellern.

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Norbert Kurt Leupi 23.05.17 13:58
Abstrafen
Jetzt liegts eigentlich an Oesterreich ! Sie sollten den "Spiess" umdrehen und ohne Drohung selbst austreten ! Wer sich als "Neutrales Land " proklamiert ,sollte jegliche Mitgliedschaften bei " Kriegerlis " spielenden " Vereinen " aufkündigen , besonders bei denen ,wo die Amis die "Oberkommadierenden " spielen ! Sonst bleibts eine Farce ! (Unsinn sowieso : NATO =Partnerschaft für den Frieden ? ) Gut hält sich die Schweiz " noch " auf Distanz zu den scheinheiligen " Friedensfördern " !
Beat Sigrist 23.05.17 10:38
Umgekehrt wäre viel besser
Die Türkei welche heute eine absolute Diktatur ist und die Menschenrechte mit den Füssen tritt - sollte aus der Nato ausgeschlossen werden und sämtliche Gespräche für einen Beitritt in die EU abgebrochen werden.