Bericht: Regierung über härteres Vorgehen gegen Hasskommentare einig

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Foto: epa/Lukas Barth
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Foto: epa/Lukas Barth

BERLIN (dpa) - CDU/CSU und SPD haben sich nach einem Zeitungsbericht über ein schärferes Vorgehen gegen Hasskommentare und gefälschten Nachrichten in sozialen Medien verständigt. Das berichtet die «Rheinische Post» unter Berufung auf ein Gespräch zwischen Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD). Die Koalition will demnach künftig darauf bestehen, dass Facebook, Twitter und andere Plattformen leicht zugängliche Beschwerdestellen unterhalten und innerhalb von 24 Stunden reagieren. Sonst drohe ihnen eine empfindliche Strafzahlung. «Das Bußgeld muss wirken und im Zweifel auch weh tun», sagte Kauder der Zeitung.

Facebook und andere Plattformen seien ihren gesetzlichen Verpflichtungen zu wenig nachgekommen, Hasskommentar und gefälschte Nachrichten mit verleumderischem Charakter zu löschen. Deshalb müsse nun nachjustiert und die Einhaltung klarer Fristen verlangt werden. «Wir erwarten, dass sich die Löschpraxis von Facebook deutlich verbessert», sagte Maas der Zeitung. In den kommenden Wochen werde durch ein externes Monitoring die Praxis des Löschens ausgewertet. «Wenn dann noch immer zu wenige strafbare Inhalte gelöscht werden, müssen wir dringend rechtliche Konsequenzen ziehen», sagte der SPD-Politiker.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) kritisierte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe, «eine Verrohung von Kommunikationsformen in den sogenannten sozialen Medien». Die Verleumdungen, Beschimpfungen und unmittelbare Gewaltandrohung gegenüber Politikern seien «in keiner Weise hinnehmbar». Lammert sagte weiter: «Ich wünsche mir einen konsequenten Umgang mit Hass-Kommentaren. (...) Für solche Delikte sollte es ein Mindeststrafmaß geben, um Staatsanwaltschaften und Richtern die Möglichkeit zu nehmen, Strafverfahren wegen vermeintlicher Unerheblichkeit gleich niederzuschlagen.»

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Jack Norbert Kurt Leupi 17.01.17 10:48
Fake-News
Da nach den US -Wahlen bekannt wurde, das Fake-News ,also Falsch -Nachrichten und Hass-Kommentare als Brandbeschleuniger für Donald Ducks- Wahlsieg bekannt wurden, wollen gewisse Kreise in Berlin , in Zusammenarbeit mit Mark Zuckerberg, Fake-News im Facebook bei Strafandrohungen , unterbunden werden ! Es wird befürchtet , dass auch im brandgefährdeten Europa die Rechtsnationalisten im Vormarsch sind und dem "europäischen Gedanken" den Garaus machen könnten ! Man versucht auf Biegen und Brechen ,den Rechtpopulismus in Schach zu halten um das Abendland im alten Licht und Glanze zu erhalten! Also muss nachjustiert werden und die Einhaltung klarer Fristen verlangt werden ! Und wenn dann immer noch zu wenige strafbare Inhalte gelöscht werden, wir dann mit rechtlichen Konsequenzen gedroht! "Demokratie ist heute soweit, dass man nicht mehr aussuchen kann, wer einen verarscht !"
Johann Riedlberger 15.01.17 16:39
Ministerium für Wahrheit
Aus dem Roman 1984 von George Orwell lässt grüsse.
Jürgen Franke 15.01.17 11:58
Wieder ein Thema, das für Aufregung
sorgt. Kümmert Euch lieber um Erika Steinbach, die aus der CDU ausgetreten ist, mit der Begründung: Merkel verstößt permanent gegen Deutsches Recht.