Bericht kritisiert extreme Kinderarbeit in Bangladesch

Foto: epa/Mark R. Cristino
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DHAKA/LONDON (dpa) - Arbeitende Kinder aus armen Familien in Bangladesch haben eine Wochenarbeitszeit von durchschnittlich mehr als 60 Stunden. Dies geht aus einem am Mittwoch in London veröffentlichten Bericht des britischen Denkfabrik Overseas Development Institute hervor.

Für den Bericht wurden 2700 Haushalte in Slumvierteln in der Hauptstadt von Bangladesch befragt. Demnach arbeiten viele der Kinder in Textilfabriken, die auch Kleidung für internationale Markenhersteller produzieren. 15 Prozent der Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren besuchten keine Schule, sondern arbeiteten Vollzeit, so der Bericht. Der Durchschnitt liege bei 64 Wochenarbeitsstunden, weit über dem gesetzlich erlaubten Maximum von 42 Stunden. Mehr als ein Drittel der befragten Kinder beklagten extreme Erschöpfung. Viele von ihnen seien in gefährlichen Berufen, vor allem im Textilsektor, tätig.

Arbeitsminister Mujibul Haque sagte der Deutschen Presse-Agentur, im Textilsektor gebe es keine Kinderarbeit. In anderen gefährlichen Berufen sei dies aber noch der Fall. Bangladesch wolle Kinderarbeit in diesen Sektoren bis 2021 beenden und bis 2030 vollständig abschaffen. Bangladesch ist der weltweit zweitgrößte Textilproduzent nach China.

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